Mein Weihnachtswunder 28.12.2012

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Sonnenscheinkind
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Mein Weihnachtswunder 28.12.2012

Beitragvon Sonnenscheinkind » Fr 14. Jun 2013, 11:03

Zur Vorgeschichte: Meine Tochter wurde im Oktober 2010 während einer wunderschönen selbstbestimmten Geburt im KH geboren. Nur die 2 Tage danach im KH waren furchtbar für mich. Schon dort traf ich den Entschluss "beim nächsten Mal bleib ich zu Hause".
Ich hatte dann für diese Schwangerschaft und Geburt wieder die gleiche tolle Hebamme, die auch sofort mit einer Hausgeburt einverstanden war. Sie kam regelmäßig zur Vorsorge zu uns nach Hause, wir machten den Geburtsvorbereitungskurs und sie nahm eigentlich alles ganz locker wenn ich wieder durchdrehte. :-)

In der Nacht vom 16. zum 17.12. hatte ich die ersten Übungswehen, unangenehm genug um nicht schlafen zu können, aber völlig harmlos. Alle, inkl. Hebamme meinten, es würde ein Christkind werden (vET war der 26.12. nach Zyklus berechnet). Aber bis auf erneute Übungswehen in der Nacht zum 24. wieder nix. Die Familie freute sich dass wir noch zu allen Festlichkeiten dabei waren, die zukünftige große Schwester konnte Weihnachten in vollen Zügen genießen und ich nahm an der Zwerg würde wohl nie ausziehen.
Am vET dem 26.12. kam die Hebamme zum CTG und untersuchen und stellte fest dass das Köpfchen noch nicht mal im Becken ist...das waren also unsere Start-Bedingungen. Die letzte US beim FA war 2 Wochen vorher, ich glaube auch mit US, aber ohne Gewichtsberechnung oder Muttermund-Tasterei. Nur meine Hebamme sagte am 26. beim Bauch abtasten noch, dass wir da wohl einen recht großen Erdenbürger erwarten, ihre Gewichtsschätzung von vor 2 Wochen (3800g) korrigierte sie nun auf über 4000g. Ein bisschen Zweifel hatte ich dann doch, man hört ja so einiges bei "Schwergewichten"...
Am 27.12. waren wir den ganzen Tag nochmal auf Achse Weihnachtsgeld ausgeben und die Schwangere wieder glücklich shoppen. Denn ich war schon etwas ungeduldig, meine Tochter kam eine Woche vor vEt.
Die folgende Nacht war bis auf 1- 2 Toilettengänge total ruhig, um 7 Uhr weckte uns die Große, ich ging kurz aufs Klo und legte mich zum kuscheln mit ihr und Mann nochmal hin. Gegen 7:30 Uhr hatte ich dann auf einmal Bauchschmerzen, fühlte sich an wie Blähungen, also nochmal zum Klo und dann wars wieder gut. Wir sind aufgestanden, haben angefangen den Tisch zu decken, da kommt wieder dieser Schmerz, und 5 Minuten später wieder. Ok, Wehen. Aber nicht zu vergleichen mit Töchterchens Geburt, das waren gleich richtige Wehen. Mein Mann nahm mich überhaupt noch nicht ernst, aber 2 Wehen später die ich schon laut tönend veratmen musste rief ich die Hebamme und auch die Oma an. Das muss gegen 8 Uhr gewesen sein. Ich hab dann mal angefangen mit Abstände messen...3 Minuten....ok
Währenddessen bin ich wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung gerannt, wusste nicht wie und wo ich diese Wehen veratmen soll. Dann schnallte auch mein Mann dass das KEINE 5 Stunden mehr dauert und brachte zügig die Große zur Oma. Ich hatte weiterhin Wehenabtände von 2-3 Minuten, es ging fleißig blutiger Schleimpfropf ab und ich rief nochmal die Hebamme an dass sie sich echt beeilen soll, ich hatte schon Druck nach unten. Sie fragte ob die Fruchtblase schon gesprungen war was ich verneinte. Sie rief dann 5 Minuten später nochmal an und meinte sie wäre schon im Kreisverkehr (also knapp 7 Minuten noch bis zu uns) und ich soll schön "weiterhecheln".
Um 8:45 Uhr kam sie hier an und packte schnell ihre Sachen aus. Mein Mann musste zwischen Matratze und anderem Zeug zurecht packen mir wieder für die Wehen herhalten, der arme Kerl. Ich hatte, nachdem er wieder zu Hause war (er kam auch erst kurz vor der Hebamme wieder), bei jeder Wehe an ihm hängend getönt, so wie schon bei der 1 Geburt. Bei der Untersuchung als die Hebamme da war (die erste vaginale Untersuchung der ganzen Schwangerschaft), war der Muttermund schon vollständig, Fruchtblase stand aber noch. Ich musste und durfte dann auch schon mitdrücken, 4-5 Wehen später sprang beim untersuchen (mit etwas nachhelfen ihrerseits) die Fruchtblase. Nachdem ich bisher die Wehen alle im Stehen verarmet (überlebt) habe, sollte ich dann zur Geburt auf die Matratze. Ich wollte zunächst in den Vierfüßler bzw. hab auch 1 Presswehe so gehabt, aber wegen Dammschutz bat mich die Hebamme mich hinzulegen. Nach einigen Fluchen und machen konnte ich mich auch hinlegen und 2 Wehen später war der Kopf da und nach einigem Ziehen an der Schulter (die hing fest, der Kleine hatte dann auch leider eine Klavikula-Fraktur) dann der Rest. 9:24 Uhr. Der Kleine hatte die Nabelschnur 1x fest um den Hals und auch grünes Fruchtwasser, quäkte aber gleich los.
Ich bekam ihn dann auf den Bauch und nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, habe dieses Mal ich selbst sie durchgeschnitten und ihn von mir abgenabelt. Die Plazenta kam dann ohne Probleme und die Hebamme versorgte den Dammriss 2. Grades. Irgendwann sind wir dann von der Matratze auf die Couch umgezogen, natürlich nicht ohne vorher 1 Brust zu stillen.
Das Messen und Wiegen (4220g, 57cm, 37 cm KU) haben wir erst Stunden später gemacht (obwohl ich echt neugierig war wegen dem Gewicht), angezogen hab ich ihn erst abends zum Schlafen.

Fazit: Ich bin immer noch etwas überrumpelt von der ganzen Sache, ich hätte die Hausgeburt gern etwas mehr genossen. In meiner Vorstellung hätten ganz viele Kerzen und auch das Kaminfeuer gebrannt, dafür war gar keine Zeit. Auch nicht für das Entbindungs-Duftöl. Achso, mein Mann hatte mir ganz naiv Badewasser eingelassen...da haben wir letztlich nur die benutzen Handtücher einweichen können. Ob ich wohl irgendwann mal eine Wassergeburt erlebe? Auch die Wehen waren echt fies, das ging gleich richtig heftig los. Von dieser Geburt musste ich mich seelisch etwas länger erholen.

Alles in allem bin ich aber froh dass alles so gut geklappt hat und dass wir die Hausgeburt geplant haben, ich hätte es mit den Wehen wohl nicht ins Krankenhaus geschafft.

Und ich hatte ich immer beim Lesen der Hausgeburtsberichte hier gewundert wieso manche so schnell so krasse Wehen hatten und dachte immer, aaach sooooo schnell gehts bei dir bestimmt nicht. Naja, da hab ich mich gründlich getäuscht.

NIKE

Re: Mein Weihnachtswunder 28.12.2012

Beitragvon NIKE » Fr 14. Jun 2013, 13:52

Herzlichen Glückwunsch :flagge: tolle Arbeit hast du geleistet. :rainbow:



( das mit dem Dammschutz raffe ich leider auch nicht :? :keinplan: warum im liegen besser sein soll, hast du sie mal befragt? nur wenns dir wichtig ist)

MorgaineDAvalon

Re: Mein Weihnachtswunder 28.12.2012

Beitragvon MorgaineDAvalon » Fr 14. Jun 2013, 16:58

herzlichen glückwunsch! so flott, wow :daumen:

kann mich den anderen nur anschließen: zum liegen überreden geht gaaaar nicht :red: dammschnutz ist unnötig, oft kontraproduktiv (du hattest ja doch nen riss 2. grades, den hättest du ohne dammschutz und in der von dir gewählten position wahrscheinlich nicht erlitten). mir tut so was beim lesen immer leid, du hättest ohne einmischung sicher die richtige stellung gewählt... ist das vorgehen deiner hebamme für dich ok oder hast du mal darüber nachgedacht, mit ihr darüber zu reden?

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Sonnenscheinkind
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Re: Mein Weihnachtswunder 28.12.2012

Beitragvon Sonnenscheinkind » Fr 14. Jun 2013, 19:24

Das mit dem Hinlegen war schon so ok für mich. Es waren ja letztlich auch nur 2-3 Wehen so. Möglich dass er sich nicht verkeilt hätte, kann sein. Ich hab da meiner Hebamme vertraut und es war auch nicht schlimm für mich (liest es sich so schlimm?). Sie meinte dann nur, dass sie so besseren Dammschutz machen konnte (der Riss war die Naht von der 1. Geburt und letztlich wohl durch die Schulter bedingt, nicht durch den Kopf). "Gezogen" hat sie, weil es dann wegen der Nabelschnur und dem grünen Fruchtwasser fix gehen musste.
Es war auch kein überreden zum Hinlegen, das liest sich vielleicht auch blöd. Sie hätte mich auch weiter stehen lassen, aber mir wars Wurscht.


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