Hallo zusammen,
inzwischen ist mein großes kleines Lämmchen 1 Jahr alt und hat sich ganz prächtig entwickelt. Ich habe mich in den letzten Monaten nicht hier im Forum herumgetrieben, weil ich eben die ganze Sache für mich verarbeiten wollte. Im Januar hatte ich ein langes Gespräch mit einer meiner beiden HG-Hebis. Wir sind die ganzen letzten 5 Wochen vor der Geburt noch einmal zusammen durchgegangen - und sie war durchaus auch kritisch mit ihrem eigenen Verhalten. Sie hat sich halt auch die Frage gestellt, ob in einer außerklinischen geschützen Umgebung die Geburt nicht vielleicht doch geklappt hätte - wenn man halt die Möglichkeit zu einer Einleitung im außerklinischen Bereicht gehabt hätte. Meine Theorie mit der nach vorne gekippten Gebärmutter fand sie recht plausibel, weil sich so auch erklären lässt, warum trotz wirklich geburtsreifem Befund, guter Reaktion des Muttermundes usw. und dem Gefühl aller (einschließlich meiner selbst), dass es doch losgehen müsste, dass sich trotzdem keine Wehen von selbst einstellten. Mit Wehentropf ging es dann ja richtig gut - nur mein Lämmchen kam nicht in die Geburtsposition. Die Narbe war halt der schwächste Punkt der Gebärmutter und vielleicht wurde so ja auch eine Ruptur vermieden - denn mein Bauch war wirklich gigantisch.
Ich kann für mich nach diesem Jahr sagen: Ich bereue es nicht, die außerklinische Betreuung gewählt zu haben. Ich habe viel über mich gelernt, auch wenn es am Ende ein KS wurde. Aber weil ich bis zum Ende gekämpft habe, kann ich wirklich damit leben. Und ich sehe es an meinem Lämmchen, dass es ihm wirklich gut getan hat, so lange in meinem Bauch gewesen zu sein. Er stürmt geradezu voller Lust und Energie ins Leben. Meine Nachsorgehebi meinte mal: Kind, kannst du auch irgendetwas langsam?
Nö, warum auch. Es gibt schließlich so viel zu entdecken. Und so habe ich ein kleines Turbolamm, dass schon läuft, am liebsten selber essen würde, gerade 7 Zähne auf einmal bekommt
und und und. Den Turbo hat er leider auch beim Stillen, denn da könnte er sich gerne etwas mehr Zeit lassen
. Aber wenigstens ist er immer noch ein absoluter Mumi-Junkie und wird es hoffentlich auch noch lange sein.
Bis auf Größe und Gewicht ist er das volle Gegenteil seines großen Bruders, der eben - weil er wohl einfach zu früh aus mir herausgeprügelt wurde - einfach Schwierigkeiten hat, sich auf neues einzulassen und für alles länger brauchte.
So kann ich jetzt von mir sagen, dass ich im reinen mit mir bin. Ich habe zwei wundervolle Lämmchen, denen ich ganz viel Liebe geschenkt habe und schenke. Nicht zuletzt durch eine wunderbare Stillbeziehung. Und damit werden sie stark fürs Leben. Und ich freue mich jeden Tag, dass ich sie habe.
LG
frierschaf