Ich war schwanger, werde in vier Wochen für drei Jahr mit meinem frisch geheiratetn Mann ins Ausland gehen. :erschreckt: Ich saß im Klo bei meinen Eltern, er war 300km weit weg, die tränen liefen vor Freude, ein Kind, vor riesemgroßem Respekt, was da jetzt kommt und natürlich Angst.
Hatte eine tolle Schwangerschaft, mit ganz entspannter Hebammenvorsorge, ohne ständigesm vaginalem gestocher und nur drei mal einen kurzen Schall, der erste in der neunten Woche nur aufgrund von Blutungen. Das was ich nie vergessen werde, war beim ersten Termin. Wir bekamen bei der Anmeldung als erstes zwei Blätter hingelegt, Spontangeburt kostet xxxx $ und Sectio yyyyy$, was wir wollen und dann bitte unterschreiben, bis zum 4. Monat Betrag X oder Y überweisen, ansonten pro Woche 50$ strafzahlung und hier wäre gleich mal der Abbuchungsautomat für die Kreditkarte, falls wir gleich zahlen.


Tag sieben nach ET wollte ich mich einleiten. Es wurde immer betont, dass zwei Wochen vorher, zwei Wochen nachher total normal sind, aber man bietet es mir mal an. Ich nahm an, weil ich kannte das ja aus D, macht doch jeder, total normal. MIr ging es wunderbar, kein Wasser, kein gar nix, einfach schwanger. Mein Glück, an dem Abend war die Bude voll, das KH rief an, ich solle nur mal zum CTG kommen (das einzige übrigens in der gesamten Schwangerschaft) und wir machens dann am Montag. Gut, wir kamen, aber äh, da war gar nix los (das viel mir erst im Nachhinnein auf, ich glaube, das hat mir meine Angela "eingebrockt" die mir einfach eine natürliche Geburt dadurch ermöglichen wollte, DANKE!)
Am nächsten Tag, Samstag, alles war so ruhig, ich war noch nie soooooo ruhig in meinem Leben, wir haben den Vormittag rumgegammelt, am Nachmittag kam ein ewiger Western und ich tiegerte mit ziehemdem Bauch ab ca. 14Uhr von Wanne zur Couch und umgekehrt. Das wurde regelmäßig, das wurde stärker


Ok, es geht richtig los, Zugang gelegt, aber sowas von toll am Unterarm, der störte mich nie. (gut, ich kann auch ganz verzichten) Wir waren allein im Zimmer, Türe war offen, nur ein Vorhang versperrte die Sicht, war auch die einzige auf der Station. Wir wehten so rum, und mein Glück, Angela hatte wieder Dienst, die sich so freute, mir helfen zu dürfen. Sie kam erst am frühen Morgen alles andere machten die Schwestern. Ab und zu CTG, leider gab es nur eine Dusche mit Pezziball, fand ich nicht so toll, ich wehte weiter, wurde immer müder und um ca. 14 Uhr ca. 7cm MM, wie schon seit zwei, drei Stunden, rief der FA an und ließ mich fragen, ob ich einen KS will. Den hab ich natürlich dankend abgelehnt, hatte ja Angela an der Seite, die mir erklärte, dass ich keinen Brauche, aber es wird halt angeboten. Wir steuerten durch die Wehen und um 16 Uhr war ich immer noch bei 7cm, langsam wurde es echt hart, ich war fertig, kämpfte gegen jede Wehe, was mir noch mehr kraft nahm, das Mäuschen hatte auch ab und an mit schlechten Tönen reagiert, wo man nicht wusste ob es meine sind oder vom Kind. Sie bekam eine Sonde an den Kopf, ich wurde durch den Raum gescheucht und schaukelnd im Schaukelstuhl war alles super, ich pennte immer wieder ein, wurde von der Wehe geweckt, es war sehr graußig. Ich jammerte immer wieder Angela an, dass ich doch jetzt bitte heimgehen möchte, bitte, lass mich nach Hause gehen. Sie schmunzelte immer nur und gab mir zur Antwort, dass das keine Option mehr war. Ich fühlte mich von ihr so an der Hand genommen, sie konnte mir nichts an Schmerz nehmen, aber mit mir mitgehen und das tat sehr sehr gut. Um 17Uhr war ich dann doch mal bei 9 - 10 cm, eine Lippe störte sie aber noch, man hängte kurz einen Wehentropf an, der kam gleich wieder ab, da bei einem Pressversuch der Kopf gleich an der Lippe vorbeikam.
Sie wollte mich noch zum hinknien, oder vierfüßler annimieren, ich wollte nur noch pressen, Kind raus und das im liegen. Nach einer Stunde Presswehen, war das scöhön, nix tat weh, es war nur noch gewaltig, wurde mir ein kleines warmes Kindlein auf die Brust gelegt. Huch, wer bist du, oh mein Gott, mein Kind, mein Baby, alles steht still und ich hatte nur Augen fürs Geschlecht...

Der Kinderarzt, der gerufen wurde, weils doch eine lange Geburt war, schaute sie sich an, stellte fest sie ist undicht, da kann er keine Garantie geben

Es war eine lange, heftige, anstrengende Geburt, mit so einer Gewalt hatte ich echt nicht gerechnet. Ohne Angela, ich weiß nicht, ob ich den KS nicht genommen hätte. Alle gingen sehr respektvoll mit mir um, es wurde nie hektisch, man hat mir jeden Schritt, den sie machen wollen ausführlich immer erklärt, es wurde kein CTG ohne zustimmung gemacht, der Wehentropf nicht ohne mir die Gründe dafür zu erleutern, das am Kopf von Töchterchen wurde gemacht, damit es eben kein KS wird, jede vaginal Untersuchung wurde sehr vorsichtig respektvoll, abwartend, ohne Wehen gemacht.
Ich verdanke Angela wirklich viel, ich weiß, dass es mit den anderen Hebammen dort auch ganz anders laufen kann und bin unendlich froh darüber, so eine Erfahrung durchlebt zu haben.
