Meine erste Geburt, Beleggeburt unseres Sohnes

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Schneekönigin
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Meine erste Geburt, Beleggeburt unseres Sohnes

Beitragvon Schneekönigin » So 6. Mai 2012, 20:18

Ich berichte mal von der KH-Beleggeburt unseres Sohnes im Februar 2009…

Ich hatte eine komplikationslose Schwangerschaft, nie Übelkeit, selten mal Rückenschmerzen,...
Ab der 26.SSW stand Gestationsdiabetes im Mutterpass. Ich passte meine Ernährung an und dackelte brav alle 2 Wochen zum Diabetologen, setzte mich dort stundenlang ins überfüllte Wartezimmer zwischen hustende und schnupfende Patienten um mir dann sagen zu lassen, wie toll ich doch meine Werte im Griff habe. Meine Gynäkologin schreib in der 24. SSW das erste CTG. Mehr schlecht als recht, bei meiner Bauchdecke. Ich hasste es. Unser Zwerg drehte sich weg, trat nach dem Empfängerteil, stundenlanges Herztonsuchen, usw. Ein Prozedere dessen Sinn mir nie einleuchtete. Man riet auf jeden Fall zu einer Klinikentbindung, wegen des Diabetes dürfe ich auch nicht ambulant entbinden.

Bei jeder Vorsorge prophezeite man mir ein riesiges Kind. Spätestens am ET, wenn nicht sogar eher, sollte ich definitiv zur Einleitung. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst vor der Einleitung, ich hatte Angst das riesige Kind nicht rausgepresst zu kriegen. In der 37. SSW überlegt meine Gynäkologin laut, ob man nicht lieber direkt einen Kaiserschnitt machen sollte. Der Kopf sei sooo weit oben, hätte überhaupt keinen Bezug zum Becken. Die nächsten Nächte schlief ich schlecht.

In der 38 SSW kam meine Beleghebamme zur geburtsvorbereitenden Akkupunktur. Ich berichtete von meinen Sorgen. Sie schaut auf meinen Bauch und sagt:" Wo viel Kind drin ist, schiebt viel Kind mit. Mitunter sind schwerere Kinder viel leichter zu bekommen. Und ausserdem sind da maximal 3500g Kind in deinem Bauch." Ich war beruhigt.

Die nächsten Vorsorgeuntersuchungen bei der Gynäkologin brachten immer folgendes Ergebnis: Der Kopf ist abbschiebbar, Muttermund geschlossen, wenn es zum Blasensprung kommt in jedem Falle liegend mit dem RTW in die Klinik.
Es kam wie es kommen musste. Eine Woche vor ET hatte ich um 23:30 einen hohen Blasensprung. Auf dem Sofa liegend rief ich meine Hebamme an. "Klemm dir ein Handtuch zwischen die Beine und fahrt los, wir treffen uns in der Klinik."

Auf der Fahrt kamen die ersten leichten Wehen, weit oben in Rippenhöhe. Hebamme wartete bereits im KH, untersuchte mich, Muttermund bei 3cm. Da nicht abschätzbar war, wie die Wehen sich entwickeln beschlossen wir noch zu schlafen. Ich wurde stationär aufgenommen, mein Mann und meine Hebamme fuhren nochmal nach Hause. Um 2 Uhr lag ich im KH-Bett und glaubte auch noch schlafen zu können. Um 2:15 sah ich es anders. Die Wehen kamen in 3-4 Minuten Abständen, hielten eine Minute an und wurden nach und nach fieser.
Ich blieb noch im Zimmer, veratmete vor mich hin. Um 4 Uhr ging ich in den Kreißsaal, wurde dort ans CTG gestöpselt und wartete auf meinen Mann und meine Hebamme. Dabei musste ich auf der Seite liegen. Es war schlimm. Ich wollte einfach nur stehen. Um 4:30 waren dann alle eingetroffen, ich wurde erneut untersucht - Muttermund 7cm.

Ich setzte mich auf einen Ball, fand das aber ganz ätzend und hing dann die meiste Zeit an meinem Mann. Meine Hebamme machte Schreibkram, hielt sich im Hintergrund, lobte mich, bestätigte mich. Ich fühlte mich toll betreut. Um etwa 6 Uhr war der Muttermund vollständig, der Kopf aber immer noch abschiebbar. Ich musste immer 3 Wehen auf der linken, dann 3 Wehen auf der rechten Seite liegen. Wir warteten auf die Presswehen. Nach ner halben Stunde veränderten sich die Wehen, wobei ich diesen unübersehbaren Pressdrang von dem alle sprechen nie verspürt habe. Ich schob mal vorsichtig an, während meine Hebamme fühlte wie viel sich dabei tut. Dann waren die Wehen plötzlich weg. Sie riet zum Wehentropf, ich willigte ein. Die Wehen kamen wieder.Sie rief die diensthabende Ärztin zur Geburt. Diese stellte sich wortlos ans Fenster mit ordentlich Abstand zum Geschehen.

Während der nächsten 3 Presswehen schob sich unser Sohn durch mein Becken. Um 07:20 war er da, mit 3470g 51cm und 34,5 KU (das angeblich riesige mind. 4,5kg Kind). So schnell wie er vor mir lag richtete ich mich auf und nahm ihn hoch. Mein Mann schnitt die Nabelschnur durch, die Ärztin schaut kurz nach Geburtsverletzungen, den minikleinen Riss ließ man unversorgt, eine Naht hätte nur mehr Schaden angerichtet. Dann passierte ziemlich lange erstmal gar nichts. Dann wurde ich wurde gefragt, ob Sohni gewogen und gemessen werde darf und wurde nach zwei Stunden mit dem nackten Jungen auf der Brust auf die Station gebracht, wo man uns auch noch mal 2 Stunden kuscheln ließ. Gebadet wurde er erst nach 10 Tagen zuhause, als der Nabel bereits ab war.

Alles in allem wurde trotz KH sehr respektvoll mit uns umgegangen und ich hab bis auf Kleinigkeiten sehr positive Erinnerungen an die Geburt.

Die Zeit auf der Wochenbettstation war dann weniger schön. Ich suchte mir extra ein stillfreundliches KH, dennoch war die Betreuung schlecht und ich gab nach vielen Tränen nach nur 9 Wochen das Stillen auf.
* 04/08 7. SSW
Winterling 28.02.09 einfache, spontane Belegeburt im KH
Schneeprinzessin 02.01.11 schnelle, spontane Beleggeburt im KH
Schnuppe 01.05.13 traumhafte, unkomplizierte Alleingeburt im Pool
Blümchen 19.08.15 erkämpfte, wundervolle Alleingeburt im Pool

DAIS Stillbegleiterin

Käthe

Re: Meine erste Geburt, Beleggeburt unseres Sohnes

Beitragvon Käthe » So 6. Mai 2012, 20:58

:danke: fürs Teilen!

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Axomonster
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Re: Meine erste Geburt, Beleggeburt unseres Sohnes

Beitragvon Axomonster » Fr 25. Mai 2012, 13:21

Aber schade ums stillen sadnew
Schneeprinzessin 12/11 HG ungeplant UC
Goldjunge 01/14 HG mit Hebamme
Weihnachtswunder erwatet 12/18


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