
in meiner Schwangerschaft habe ich hier die Hausgeburtsberichte verschlungen, um mich so auf meine 1. Hausgeburt vorzubereiten. Deshalb dachte ich, dass ich hier dann auch mal meinen Bericht einstelle. Auch wenn ich im Forum nicht so aktiv bin, vielleicht interessiert es ja die ein oder andere bzw. eventuell könnt ihr mir auch Fragen beantworten.
Schwangerschaft
wie die Schwangerschaften davor (meine insgesamt 6. Schwangerschaft, davon 2 Missed abortions) auch insgesamt komplikationslos und einfach. Dieses Mal hat mich die nächtliche Schlaflosigkeit, die mir in jeder Schwangerschaft zu schaffen macht, recht früh ereilt. Auch das Restless-legs-Syndrom hat mich wieder genervt, wobei es durch die Akupunktur deutlich besser wurde. Die letzten Tage war ich tagsüber sehr matt und müde, auch dadurch bedingt, dass ich nachts ja kaum geschlafen habe... und ich hatte keinen Bock mehr auf die Schwangerschaft.
Geburt
39+1
am Vortag der Geburt, am 24.10. habe ich noch morgens mit einer Freundin telefoniert und ihr erzählt, dass sich nichts tut. Sie meinte, bei meiner letzten Geburt wäre es ja auch von jetzt auf gleich los gegangen. An dem Tag war ich bei 39+1 SSW, als Termin hatte ich mir den 25.10.15 ausgesucht, hätte aber nie gedacht, dass sich mein kleines Wunder wirklich daran hält

Den Tag über hatte ich immer wieder Durchfall. So hatte die Geburt meines 1. Sohnes (auch Ende Oktober geboren) auch begonnen. Ich war mir aber unsicher, ob es nicht doch der Magen-Darm-Infekt war, den mein 3. Sohn vor 2 Wochen hatte. Wobei mir 2 Wochen Latenzzeit etwas lang vor kam. Abends ging dann vermehrt Schleim ab (und das bei mir, die in den 3 Geburten vorher noch nie einen Schleimpfropfen verloren hatte. Ich wusste bis dahin gar nicht, was das ist

Wegen der Panik, die ich auf einmal verspürt habe, habe ich erstmal Resuce-Bachblüten eingenommen. Daraufhin ging es mir seelisch auch wieder viel besser. Warum ich diesen Panikschub hatte, weiß ich nicht

39+2
Morgens gegen 7 Uhr habe ich dann gemerkt, dass das Ziehen jetzt regelmäßiger kommt. Ich habe erst mal die Spülmaschine ausgeräumt und als mein ältester Sohn runter kam (er ist 8 Jahre alt), habe ich ihm erzählt, dass heute wohl das Baby kommt


Sie wusste direkt, dass ich am Telefon bin, da ich ihr ja gesagt hatte, dass ich gerne am 25.10. entbinden würde. Sie meinte dann, sie trinkt noch einen Kaffee, packt ihren Kram und würde dann mal vorbei kommen. Ab diesem Gespräch kamen die Wehen plötzlich nur noch alle 7-10 min

Um 9 Uhr ist dann die Hebamme gekommen. Ich habe ihr zum Empfang gleich mal vorgejammert, dass ich sie wohl viel zu früh gerufen habe und dass es mir sooo leid tut. Sie beobachtete mich bei einer Wehe und meinte nur:" Ich glaube nicht, dass ich viel zu früh bin. Du klingst schon recht weit. Jetzt schaue ich erst mal nach dem Muttermund und den Herztönen vom Baby". Gesagt, getan und tatsächlich war der Muttermund schon bei 7 cm und sie meinte, die Fruchtblase platzt bald und das Baby ist demnächst da

Wir sind dann in mein Schlafzimmer gegangen, dass ich mit Malerfolie (wg. Parkett

Ich hatte immer noch das Gefühl, dass sich mit diesen Wehen nichts tut. Aber die Hebamme war die Ruhe selbst. Síe meinte, dass mein Körper sich Zeit lässt und dass ich dadurch eben immer wieder Phasen der Entspannung habe. Ich weiß nur noch, dass ich mittendrin dachte, dass der Druck nach unten doch sehr unangenehm ist und dass ich keine Lust mehr habe (Übergangsphase?). Zwischendurch war ich auch so erschöpft und brauchte immer wieder die Rückversicherung der Hebamme, dass alles gut läuft (also eine Alleingeburt wäre wohl nichts für mich


Innerhalb kurzer Zeit meinte die Hebamme, ich sei vollständig eröffnet und wenn eine Presswehe komme würde, dürfte ich mitdrücken. Aber nichts, ich habe tatsächlich keine Presswehe empfunden. Bei den 3 anderen Geburten war das immer dieser übermächtige Drang und jetzt .... nichts. Die Hebamme meinte, ich solle einfach dem Druck nachgeben. Irgendwie war das dieses Mal mehr Kopfsache: ich habe gespürt, wo ist der Druck und dort hingeschoben und so wurde mit der 1. Presswehe der Kopf geboren. Und was war bei meiner 4. Geburt: ich dachte, mich zerreisst es. Ich fand es ungeheuer schmerzhaft und habe einen richtigen Urschrei von mir gelassen (bin sonst eher die "stille" Gebärerin). Mit der nächsten Presswehe wurde der Körper geboren und auch das fand ich wieder so richtig schmerzhaft.
Und dann lag er da und obwohl ich keine Brille an hatte und ohne Brille ein Blindfisch bin, habe ich gleich gesehen, dass da unser 4. Junge bei uns gelandet ist. Im gleichen Moment ging die Zimmertür auf und mein Mann kam herein. Er hatte so im Gefühl gehabt, dass er genau jetzt mal nach mir schauen müsse

Die Hebamme hat dann alles gesäubert und mich ins Bett verfrachtet und danach haben wir die Jungs gerufen. Was war das eine Freude


Alles in allem fand ich war es eine sehr schöne und doch wieder recht schnelle Geburt (so ab 8 Uhr regelmäßige Wehen- 10.15 Uhr Geburt). Was ich nicht verstehe ist, warum ich dieses Mal den Durchtritt des Kopfes als so schmerzhaft empfand. Das war bei den anderen nicht so und liegt auch nicht daran, dass ich es vielleicht vergessen habe. Tja, schon witzig, ich war mir sicher, dass das 4. Kind quasi aus mir rausfällt, aber nein, es war wieder richtig Arbeit. Manchmal denke ich, dass ich durch das Lesen der vielen Geburtsberichte den dort beschriebenen "Ring of fire" so verinnerlicht habe (ich kannte ihn vor dieser Geburt wirklich nicht

Ich würde auf jeden Fall nochmal so entbinden. Leider, leider wird das wohl meine letzte Geburt gewesen sein. Aber ich bin dankbar für diese 4 tollen Kinder, die wir haben
