Wie die kleine Raupe schlüpfte

[Lilith]

Ich hoff ich bekomme noch alles zeitlich korrekt zusammen

Für all jene, die diesen Bericht lesen und mein Schwangerschaftstagebuch nicht mitverfolgt haben, hole ich etwas weiter aus.

Anfang November 2014 halte ich eines Montags Vormittags nach einem durch Wochenende einen positiven Schwangerschaft Test in Händen. Männe hatte bereits Samstags auf getippt, ich auf Magen-Darm-Infekt. Nun stehe ich in der Toilettenkabine der Uni und grinse wie ein Honigkuchenpferd. Eigentlich wollten wir - wenn überhaupt - erst im Herbst 2015 damit anfangen an Kind Nr. 3 zu "basteln".

Die Schwangerschaft verläuft im Vergleich zu den erstem beiden relativ langweilig und unspektakulär. Ich will dieses Mal nur Hebammenvorsorge und lediglich die Feindiagnostik beim Degum II Spezialisten wegen Männes Herzfehler. Glücklicherweise kann mich meine Wunschhebamme auch betreuuen und wir berechnen den ET auf den 15.7. Ich war Ende September noch bei der Gyn Vorsorge inkl. US und hatte mir damals sogar ein Rezept für eine Spirale mitgeben lassen. Meine erste Mens nach J.s Geburt im August 2013 hatte ich dann Anfang Oktober - 8 Tage lang.

Ich wundere mich erst ein wenig, dass der Bauch ungewöhnlich groß ist für die SSW und der Fundus auch sehr hoch steht. Männe schiebt mittlerweile Panik - es könnten ja zwei Babys werden! Für die 21. SSW steht der US an: es ist nur ein Baby, aber es ist angeblich vier Wochen weiter als gedacht. Der Gyn berechnet den Termin auf den 16.6. Da ich mir das kaum vorstellen kann, vereinbare einen weiteren US zum drittem Screening in der 30. SSW bei einer anderen Gyn nachdem ich ich mit der Hebamme beraten habe. Die Gyn stellt einen ET zum 30.6. fest. Ich gehe nun aber eher vom 16.6. aus, da meine Beiden Großen auf den US immer als small for date galten und ich mir nicht vorstellen kann, dass es bei Nr. 3 anders sein sollte.

Die Uni cancle ich daher für das Semester, mitte Juni hätte ich nämlich ein Problem mit Klausuren und Abgabeterminen bekommen - ganz zu schweigem von der Anwesemheitspflicht.

Der 16.6. kommt und geht und es fühlt sich nichts endschwanger an oder geburtsbereit. Ich lass mich zwar von der Hebi bei der letztem Vorsorge noch mittels Akupunktur "unterstützen" aber warte weiter ab. Die Senkwehen, die ich seit Wochen habe, sind bisher gleichbleibend. Am Freitag (19.6. - ET+3) wehe ich das erste Mal in regelmäßigen Abständen mensstark vor mich hin. Ab Mitternacht werden die Wehen jedoch immer weniger und hären ganz auf, als ich etwas entnervt ins Bett gehe. War aber ein guter Testlauf für meine Wehen App :
To be continued after nursing...

[Lilith]

Samstag habe ich ab mittags immer wieder die ein oder andere Wehe: immer noch mensstark, damit aushaltbar und in ganz unterschiedlichen Abständen. Daher beschließen Männe umd ich, dass der Tag wie geplant verlaufen soll. Wir machen die üblichen Haushaltstätigkeiten nd verabschieden die oberen Nachbarn in ihren Italienurlaub. Der untere Nachbar entschwand schon am Freitag abend auf seinen Motorradtrip.

Um 17:00 sind wir ca. 25km entfernt zum Essen eingeladen - ein Freund feiert seinen 40. Geburstag. Das Essen ist lecker und neben uns sind auch nur seine Schwiegermutter mit Begleitung und sein Schwager eingeladen. Gegen 21:30 verlassen wir das Lokal - bis dahin hatte ich vllt 2-3 mensstarke Wehen. Wir fahren heim und bringen die Kids ins Bett. Gegen 22:30 Uhr kommen unsere Freunde moch kurz vorbei, gehen aber wieder als ich sie gegen 23:30 darum bitte. Mittlerweile hatte ich regelmäßige Wehen alle 10 Minuten ca. 1Min lang. Während sie da sind werden die Abstände aber wieder weiter. Ich glaube noch lange nicht an eine Geburt, sondern denke eher, dass es wie am Vorabend irgendwann wieder einschlafen wird.

...

[Lilith]

Männe baut nun den Pool auf, muss aber feststellen, dass er an einer Schweißnaht ein nicht unerhebliches Loch hat. Damit fällt das also ins Wasser.
Ich liege mittlerweile in Seitenlage auf dem Sofa und veratme mit dem Mantra "weeeeiiiit und weeeeiiich" meine Wehen. Gegen 0:30 Uhr schicke ich Männe dann aber schlafen und gehe selbst ins Bett, da die Abstände gleichbleibend sind und sich weder an der Intensität noch an der Länge oder den Abständen etwas ändert. Kurz darauf wechselt K. zu J. und mir ins Familienbett und wird mich dort durch die Nacht begleiten wie ich döse und meine Wehen veratme. J. hingegen schläft wie ein Stein neben mir.

Es ist 5:10 Uhr als nach einer halb wachen, halb dösenden Nacht mit einem leisen Plopp meine Fruchtblase unter einer Wehe platzt. Ich, die ich bis dahin noch skeptisch war, ob dies wirklich der Beginn der Geburt gewesen sein soll, bin mit nun sicher: heute werde ich mein Baby willkommen heißen! :

...

[Lilith]

Warm lief mir das Fruchtwasser an den Beinen entlang (es hatte schon wieder die selbe Hose erwischt wie bei J.) und ich rief nach Männe, ob er mir eine der Einmalunterlagen bringen könne. Damit weckte ich leider auch J. aus ihrem bis dahin festen Schlaf. Ich blieb noch eine Weile liegen, tastete nach einer möglicherweise vorgefallenen Nabelschnur, konnte außer den Resten des Schleimpropfs nichts finden. Letzterer ging bereits seit einer ganzen Weile ab - ich hatte das bei einem meiner nächtlichen Toilettengänge bereits feststellen können. Dabei hatte ich auch nach dem MuMu getastet, den ich auch da nicht finden konnte, sowie nach dem Köpfchen des Räupchens, den ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch weiter oben im Becken vermutet hatte.

Bei J. setzten 2013 ja direkt nach dem Blasensprung die Presswehen ein. Diesmal war es anders. Nachdem die Abstände und die Intensität sich dieses Mal nicht veränderten, stand ich auf und gab Manne die Anweisung meine Mutter anzurufen, dass sie herkommen solle für die beiden Großen.

Danach legte ich mich nun in Seitenlage auf das abends zuvor bereits mit Wachstischdecke und Leintuch präparierte Sofa im Wohnzimmer. Auch jetzt war für mich die Seitenlage am angenehmsten. K. war sich derweil selbstständig anziehen gegangen und hatte sich im Anschluss zum Spielen ins Kinderzimmer getrollt. J. war hingegen bei mir im Wohnzimmer geblieben.

[Lottamarie]

Sehr spannend bis jetzt

[Wurzel]

Waaah - wo ist die Fortsetzung?

[Lilith]

Wir clustern gerade und die beiden Großen vertragen diese Affenhitze nicht besonders - ich schreibe weiter sobald hier keiner mehr quäkt...

[Latura]

[Lilith]

OT: endlich mal eine Stillpause und die Großen schlafen

Zurück zum Thema:

J. findet zu meinem Bedauern das einzige dudelnde Spielzeug, dass wir haben und schafft es prompt den Schalter zum Einschalten zu finden. So tutet, muht, kräht, bellt und pfeift es am laufenden Band während Männe meiner Mutter gerade telefonisch Bescheid gibt, dass sie herkommen soll. Ich bitte ihn J. das Teil auf lautlos zu stellen oder sie mit ins Kinderzimmer zu nehmen während er gerade noch am "Schwätzchen halten" mit meiner Mutter ist. Ich merke wie mich das innerlich total aufregt und ich verkrampfe. Diese Wehe wir vergleichsweise sehr schmerzhaft. Daher werde ich meinem Mann gegenüber sehr direkt, dass er nun bitte nach dem gefühlten 20."miau" in Dauerschleife das Kind samt Dudelteil aus dem Raum entfernen möge Er hat nix besseres als nen doofen Kommentar zu bieten und mit platzt vor lauter Schmerz nun die Hutschnur und ich schmeiße beide aus dem Wohnzimmer. Sie verschwinden zum Spielen dann ebenfalls ins Kinderzimmer.

Ich merke, dass mir nicht mehr nach Liegen ist und stelle mich während der Wehen an meine Küchentheke. In den Wehen vornüber gebeugt und hüftkreisend.

Kurz vor 6 Uhr werden die Wehen fieser und ich muss sie mittlerweile vertönen. Ich denke mir "aha jetzt wirds MuMu wirksam", denn sie haben nun die Intensität, wie ich sie von den anderem beiden Geburten kenne. In einer Wehenpause füttere ich noch schnell die penetrant hungrigen Kater und räume nich einige Sachen von A nach B. Nach zwei oder drei Wehen merke ich, dass mir kalt wird so nur mit einem Trägertop bekleidet und daher ziehe ich in der nächsten Pause noch Socken, Jogginghose, Hausschuhe und meine Strickjacke über und drehe die Heizung auf. Ich denk mir noch: "frierrn gehört doch zur Übergangsphase - aber das wäre doch viel zu schnell gegangen!"

Mit der nächsten Wehe schlendert mein Mann samt Kaffetasse in die Küche und mit ihm kommt der Pressdrang, was ich ihm mitteile, bei ihm aber anscheinend erstmal nicht recht ankommt, denn er reagiert erstmal gar. Nicht während ich Hausschuhe und Hose versuche möglichst schnell wieder los zu werden.

[irdalanem]

spannend