Felicia stürzt sich in die Welt

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Jeanie
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Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon Jeanie » Mi 10. Sep 2014, 15:53

Die Schwangerschaft mit Felicia verläuft unauffällig und für mich (leider) normal mit Hyperemesis von der 9. Bis zur 18. SSW. Ohne Infusionen geht gar nichts, meine Ärztin würde mich gerne ins KH einweisen lassen. Matthias schmeißt Arbeit, Haushalt und die gesamte Betreuung von J, userem "großen".

Ich habe das Gefühl, dass sie früher als ihr Bruder (an ET40+1) auf die Welt kommen wird. Kurz vor der 37. SSW habe ich auch einmal 2 kräftige Senkwehen und habe Sorge, dass ich es bis 37+2 „schaffe“ – dem Zeitpunkt, ab dem meine Hebamme A.wieder aus dem Urlaub da ist und die Rufbereitschaft beginnt.
Am Samstag, den 30.8.2014 bin ich dann in der SSW 38+6 angelangt. Ich wache um Viertel nach Fünf Uhr auf (schlafe meiste alleine im zukünftigen zweiten Kinderzimmer) und meine Gedanken kreisen. Natürlich auch um eine baldige Geburt. Mir kommt der Dammschnitt bei J. wieder in den Sinn – in allen Einzelheiten und ich vergieße ein paar Tränen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. (wenn es interessiert: hier ist der KH-Geburtsbericht http://www.hausgeburtsforum.de/viewtopi ... =38&t=6485)

Dann werde ich noch unruhiger … für den baldigen Kindergartenstart müsste ich noch einige Sachen zusammensuchen und vorbereiten … warum nicht jetzt?
Also aufstehen – und Plan ändern. Ich habe erstmal Hunger und plündere den Kühlschrank. Dann starte ich eine Waschmaschine. So – jetzt möchte ich doch wieder ins Bett, schnappe mir ein Buch und krabble um 6:10 Uhr wieder in Selbiges. Und werde nass zwischen den Beinen. Kurz schließe ich die Augen und denke über die Möglichkeit nach, dass ich nur ein bisschen inkontinent bin und weiterschlafen kann. :beten:
Nein. Das war definitiv ein Blasensprung. Wie schon bei J. Also ab auf die Toilette und Papier zwischen die Beine klemmen. Ich inspiziere die Tropfenspur und sehe, dass das Fruchtwasser klar ist.
Ich wische kurz mit dem Fuß und Toilettenpapier das Gröbste auf, und gehe dann den langen Flur nach vorne Richtung Elternschlafzimmer und Handy. Eigentlich will ich erst die Hebamme und meine Mutter (als Betreuung für J.) anrufen und erst anschließend Matthias wecken. Aber auf dem Weg zum Telefon kommt schon die erste leichte Wehe. Ich ahne, dass es schnell gehen wird.
Also gehe ich sofort zu Matthias ins Schlafzimmer und wecke ihn. „Schatz“ … „hmmmmm?“ … „ich hatte einen Blasensprung“ … „ok“ … jetzt ist mein Mann wach – sonst dauert das immer ewig ;)
Ich verteile die Aufgaben: er soll bitte meine Mutter anrufen, ich will die Hebamme übernehmen, dann schnell unter die Dusche springen und wenigstens Zähne putzen. Es zieht schon recht regelmäßig alle 3-5 min.

Um 6.16 Uhr geht mein Anruf bei A. ein. Sie ist fast sofort am Handy, wenn auch verschlafen. Ich erzähle ihr vom Blasensprung, klarem Fruchtwasser und dass ich schon leichte Wehen habe. Sie weiß, dass sie sich beeilen muss. Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung am Dienstag war mein Muttermund bereits 3cm geöffnet. Zähne putzt sie noch, Duschen lässt sie sein (gute Entscheidung).
Ich fühle mich nach der Morgentoilette „vorzeigbar“ und Matthias duscht auch schnell. Meine Mutter haben wir noch nicht erreicht. Ausgerechnet heute hat sie vergessen, sich das Telefon neben das Bett zu legen. Ich werde nervös. Die Wehen kommen alle 2-3 min, sind aber gut auszuhalten. Wie ein starkes Ziehen nach außen und oben. Teilweise veratme ich die Wehen noch nicht einmal.
Ich rufe also im 2min Takt bei meinen Eltern an und bekomme irgendwann endlich meine Schwester an den Apparat. Die ist gleich ganz aufgeregt und gibt die Nachricht an meine Mutter weiter. Vermutlich ist es jetzt kurz nach halb sieben.
Matthias fragt mich, ob er für den Fall der Fälle schnell das Auto vom nahen Parkplatz ans Haus fahren soll. Ich sage aber, er soll lieber bei mir bleiben und das erst tun, wenn A. da ist. J. schläft glücklicherweise immer noch (langsam kommt seine Aufstehzeit).
Um 6:39 parkt A. im Hof und Matthias trägt mit Ihr die Sachen nach oben. Er hat auch in weiser Voraussicht schon die Malerfolie und das Malervlies über das Sofa ausgebreitet. Oder ob ich wohl „später“ doch in die Wanne will? Oder nach vorne auf das Bett? Ich konnte wohl schon nicht mehr so klar denken, denn das machte alles eigentlich keinen Sinn.
Ich sitze bei A.s Ankunft auf der Toilette, weil ich während der Wehen ständig pinkeln möchte. Die Wehen kommen nach wie vor alle 2-3 min und ich spüre leichte Bewegungen der Kleinen. Ich erkläre meinem Kind, dass es jetzt vermutlich unbequem für sie wird und sie von allen Seiten gedrückt und geschoben wird. Aber sie soll sich keine Sorgen machen und sich einfach so durchs Becken winden, wie es ihr gut erscheint. Zusammen schaffen wir das. Und dann muß sie nur noch nach draußen gleiten. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mit meiner Erklärung an mein Kind nicht schon "zu spät" dran war :gruebel:

Die Hebamme schickt Matthias jetzt los, um das Auto zu holen. Ich frage sie noch, ob sie einen Kaffee möchte (ein „hoch“ auf meinen Kaffeevollautomaten) und starte ihr eine große Tasse.
Wir unterhalten uns wohl kurz und teilweise kann ich normal reden, bei einer Wehe ist meine Antwort aber nur ein langgezogenes „Jaaaaaaaahhhhhhhhhhh“.
Ich wandere mit der nächsten Wehe wieder auf die Toilette und stellte fest, dass es mir hilft, wie ein Pferd zu prusten. Ich mache das fleißig und komme mir gleichzeitig ein bisschen albern vor. Steht nicht im Buch „die selbstbestimmte Geburt“, dass das in der Übergangsphase hilfreich ist? Aber davon wähne ich mich ja noch weit entfernt. Trotzdem – ich möchte prusten.
Dann merke ich, dass ich mehr als nur pinkeln will. Gut – damit wird der „Weg“ fürs Kind ja frei und ein paar Wehen vorher musste ich schon mal. Ich denke an die Stichworte „Durchfall“ und „nahe Geburt“. Und natürlich stelle ich in genau diesem Moment fest, dass kein Toilettenpapier mehr da ist. :klatsch: Quasi zeitgleich mit dem Türschlagen meines Mannes, der sich auf den Weg zum Auto macht. Ich rufe noch hinterher, aber es kommt „nur“ noch A.. Ich erkläre ihr, wo der Klopapiervorrat steht und freue mich wirklich darauf das zu tun, was getan werden muss.
A. reicht mir das Papier zur Tür herein und registriert die Zeichnungsblutung auf meiner Einlage.
Ich drücke leicht und bin irritiert, dass nichts kommt. Also nochmal drücken. Ohhhhh – wird das hart in mir und drückt und schiebt und warum zum Henker kommt denn einfach nichts?!? Ich möchte doch soooooo gerne (damit dieser Druck aufhört).

Könnte das etwa…? Das ist doch unmöglich! Ich will mich selbst untersuchen aber „komme“ nicht weit. Da ist ohne Zweifel etwas sehr hartes und großes kurz hinter dem Scheideneingang. Mir ist klar, dass es der Kopf sein muss. Und doch bin ich verwirrt. Ein klägliches Rufen von mir nach draußen: „A. – ich muss so dringend auf Klo, aber ich glaube, da ist schon der Kopf“. In dem Moment wollte ich paradoxerweise einfach nur … nunja … aufs Klo! Wenn sie das Kind hätte zurückschieben können, ich hätte dankbar zugestimmt. :hust:
Darauf A.: „na dann komm mal raus, wir schaun mal“.
Ich watschle im Cowboy-Schritt die 5m zum Sofa – nicht leicht, wenn der Kopf schon auf dem Beckenboden sitzt. Innerlich preise ich Matthias, dass er das Sofa vorher abgedeckt hat. Ich knie mich und hänge meinen Oberkörper über die Lehne. Im selben Moment ruft A. hinter mir „ach ja, da ist schon der Kopf, das Kind kommt gleich“. Eine Untersuchung kann sie sich sparen. Es ist jetzt 6:56 Uhr.

Und dann kommt auch schon die erste richtige Presswehe. Wow. So hat sich das bei meiner ersten Geburt nicht angefühlt. Einen Druck hatte ich – ja – aber nie diese Urgewalt die einfach befiehlt „DRÜCKEN“. Während der nächsten 3 Wehen hält mir A. den CTG-Knopf kurz an den Bauch – ich hätte es nicht bemerkt, wenn sie nicht jeweils sagen würde, dass es dem Kind super geht (130-140 OSE). Eigentlich macht sie zu Beginn einer Geburt bzw. nach Blasensprung ein kurzes CTG und hört dann nur noch mit Dopton oder Hörrohr nach den Herztönen. Dafür ist aber bei mir keine Zeit mehr.

Die Presswehen sind überwältigend, aber nicht schmerzhaft. Allerdings kommt natürlich langsam das Brennen durch das sich dehnende Gewebe. Am Damm kann ich es gut aushalten (auch das war bei der ersten Geburt ganz anders – blöde Rückenlage). Aber ich merke, dass Vorne wenig Platz ist. Ich möchte eigentlich meine Hand dort dagegen pressen, aber brauche andererseits beide Hände, um mich auf der Sofalehne abzustützen. Während der Pressehen stemme ich mich nach oben, dazwischen lege ich mich auf der Lehne ab. Sagen, wo ich gerne einen Gegendruck hätte, kann ich aber irgendwie auch nicht.
Bei den ersten 3 Presswehen töne ich noch ein relativ tiefes Ahhhhhh und Ohhhhh und stelle mir vor, dass mein Damm ganz weich und weit ist. Ich merke, dass der Kopf schon kurz vorm Einschneiden ist.
Etwa mit dem Einsetzen der Pressehen kommt Matthias zur Tür hereingehetzt und stellt/kniet sich vor mich an die Sofalehne.
A. hat kurz ihren Platz hinter mir verlassen und ich sehe sie vor ihrem Koffer stehen. Sie fragt Matthias, ob er denn einen Funkwecker da hätte (für den Zeitpunkt der Geburt und dem Stoppen der Nabelschnurpulsation). Da es Matthias nicht weiß, erkläre ich zwischen zwei Wehen, wo mein Funkwecker steht (natürlich neben meinem Bett … naja, Matthias darf auch nervös sein). Ich merke da auch, dass der Kopf wieder ein ganzes Stück zurück gleitet und sage dass A.. Sie beruhigt mich, dass das gut sei und ich weiß es ja eigentlich auch selbst. Kein Stress – es soll sich alles dehnen können.
A. scherzt noch, dass ich doch tatsächlich noch zwischen den Presswehen solche Auskünfte gebe.

Bei den nächsten 3 Presswehen wird der Schmerz vorne intensiv. Aus dem anfänglichen tiefen „ahhhh“ zu Wehenbeginn merke ich, dass ich in spitze Ah-Ah-Ah- Schreie wechsle, weil es im Bereich der Schamlippen so brennt und spannt. Ich versuche dann jeweils wieder tief zu tönen und denke pausenlos daran, dass ich „weiiiiiiiiich“ und „weiiiiiiiit“ bin. Es tut gut, laut zu sein, aber ich bemühe mich diesmal, möglichst tief zu tönen. A. sagt mir, dass sie mir eine Kaffeekompresse an den Damm halten wird, ich soll sagen, ob es mir angenehm ist. Oh ja – ist es.
Eigentlich benutzt sie dazu – wenn überhaupt- warmes Wasser, Dammschutz macht sie normalerweise eher nicht. Tja – diesmal hat sie gerade noch Zeit, eine Flockenwindel in ihre Kaffeetasse vor ihr zu tauchen. :lol3:
Um 7:05 notiert A., dass der Kopf einschneidet.
Matthias kniet vor mir und hält mich an den Armen, weshalb ich ihn kurz „abschütteln“ muss, weil ich ja während der Wehe meine Arme durchstrecken möchte. Ich registriere, dass meine Wehen immer noch sehr kurz sind – sicher keine Minute, eher 30-40sek. Bei der ersten Geburt war das auch schon so, damals wollten sie daraufhin einen Wehentropf anhängen und als ich dies verweigerte, wurde ich kurz darauf geschnitten.
Matthias bemerkt zur Hebamme, dass es so schnell geht und A. antwortet, dass ich es super „so langsam“ mache – wenn ich wollte, wäre die Kleine schon da.
Ich frage mich, ob die Wehen denn lange genug sind und mein Kind nicht zu großen Stress bekommt, wenn die Wehenlänge so (uneffektiv) kurz bleibt. Aber meine Ängste sind unbegründet.
Der Kopf wird geboren um 7:08. Matthias sollte eigentlich am Anfang der Geburt ein paar Andenkenfotos machen und fragt jetzt, ob er das jetzt noch tun soll. Ich sage keuchend, dass er das gerne tun kann. Ich dachte nämlich eigentlich immer, dass er das während der Geburt nicht möchte. Ich finde es an sich gut, dass ich diese Erinnerung haben werde. Ich sage mir aber auch, dass ich mich jetzt nicht herausbringen lassen darf und mein Kind mit der nächsten Wehen geboren werden sollte. Und dass die Wehendauer hoffentlich ausreicht. Ich höre A. hinter mir ganz entzückt sagen, was das denn für eine kleine süße Maus sei, sie versuche schon zu schreien (aber man kann natürlich noch nichts hören).
Dann kommt die Wehe und es ist kein Problem. Ich bin wieder laut, es schmerzt natürlich, ich fühle wie sich die Kleine herausdreht und dabei zappelt. Es ist ein großartiges Gefühl.
A. fängt sie auf und sagt mir, ich solle mich vorsichtig zurücksetzen, sie gibt mir die Kleine zwischen den Beinen durch.
Was für ein Gefühl. Weich und warm, ein bisschen glitschig - so liegt sie auf meinem Bauch und schreit erstmal. Es ist 7:10 Uhr, etwa eine Stunde nach Blasensprung.
So einfach ging das. Ich brauche offensichtlich keine Wehen von 60 Sekunden und mehr. Wenn man mich machen lässt, flutschen meine Kinder auch so schnell aus mir heraus.
Kurz nach der Geburt kommt meine Mutter zur Tür herein (Matthias hat extra die Haustür offen gelassen). Sie hat die Kleine schreien gehört und gedacht, es wäre J. Sie braucht ein paar Augenblicke bis sie kapiert, dass ihre Enkelin schon auf der Welt ist – an ihrem Geburtstag. J. schläft noch, wacht aber bald darauf auf. Er beäugt auf Papas Schoß seine Schwester, freut sich, aber ist auch etwas schüchtern ob des ungewohnten Morgenablaufs.
Um 7:14 kommt die zweite Hebamme – A. hat sie um kurz vor 7 Uhr angerufen. Um 7:33 Uhr folgt nach einigen Nachwehen die Plazenta. Sie ist vollständig und meine Blutung mit 250ml minimal.
A. untersucht mich – der Damm ist intakt geblieben, aber eine meiner kleinen Labien ist etwa einen Zentimeter weit eingerissen – nahe der Klitoris. Wir sprechen darüber, aber beide Hebammen raten von einer Naht eher ab (blöd zu betäuben). Ich will an dieser Stelle definitiv auch keine Naht oder Betäubung erhalten, auch wenn der Riss vermutlich nicht mehr zusammenwachsen wird.
Etwa eine halbe Stunde nach der Geburt wird Felicia von A. abgenabelt. Matthias möchte nicht und ich streichle dabei auch lieber mein Kind – sie schreit ziemlich dabei, beruhigt sich aber schnell wieder.
Gegen die Nachwehen und mögliche Blutungen schlucke ich ein kleines Stückchen Plazenta mit Wasser. Was tut man nicht alles. :zahnlos:

Kurz vor 8 Uhr lege ich die Kleine das erste Mal an – kam mir viel schneller vor. Felicia trinkt gleich gut und regt ein paar Nachwehen an. :herzen:
Um 8.20 wird sie gewogen und vermessen. Sie ist 51 cm groß, wiegt 3430gr und hat einen Kopfumfang von 34 cm (danke – 2cm weniger, als der große Bruder).
Es ist schon 10 Uhr, bis ich mit Geleitschutz meiner Hebammen geduscht habe. Auch da hätte ich gedacht, dass es früher gewesen wäre. Felicia kuschelt solange nackt auf Papas Brust. Wir werden sie erst am späten Abend in den Schlafanzug packen. Den ganzen restlichen Tag liegt sie entweder auf meiner oder Matthias Brust. :wolke:
Nach der Dusche (pinkeln ist wirklich extrem „aua“) ist mein Kreislauf etwas schwach und ich verspeise ein Schokohörnchen. Matthias war in der Zwischenzeit beim Bäcker nebenan und wir essen alle etwas.
Um 11 Uhr verlassen uns die Hebammen. Meine Mutter hat J. mitgenommen und wir verbringen den ganzen Tag entspannt zu dritt im Bett.
Die ersten drei Tage war der Toilettengang wahrlich kein Spaß, trotz gleichzeitiger Spülungen. Aber schon eine Woche nach der Geburt ziept es nur noch leicht, wenn ich an die Lapie komme, ansonsten merke ich nichts mehr. Mir geht es sehr gut – von Babyblues keine Spur, ich bin höchstens bei 2-3 Gelegenheiten etwas sentimental.

Einen Tag nach der Geburt bin ich viel auf den Beinen – der Große feiert seinen Geburtstag. Am Abend bemerke ich, dass aus der Scheide „etwas hängt“. Gewebe. Keine Blutkoagel. Was ist das?!?
Mit A. finde ich am nächsten Tag heraus, dass das Scheidengewölbe vorgefallen ist. Im Liegen (wie sie mich untersucht hat), „klappt“ es wieder nach hinten in seine Ursprungsposition. Ich soll jetzt besonders fleißig Beckenbodenübungen machen und werde demnächst von Ihr akupunktiert, außerdem soll ich zu einer auf den Beckenboden spezialisierten Physiotherapeutin. Nun – mein Beckenboden macht wohl einfach „auf“, wenn das Kind kommt. Was bei der Geburt ein Vorteil ist, ist jetzt eben ein Nachteil. Aber ich bin guter Dinge, dass ich das auch wieder in den Griff bekomme.

Wenn ich etwas verändern dürfte am Geburtsverlauf, dann wäre es die Dauer. Ich hätte mich gerne mit Matthias auf Felicias nahe Geburt eingestimmt, aber dafür blieb einfach keine Zeit und ich bin froh, dass er es überhaupt zu den Presswehen geschafft hat. Andererseits kam ich auch so gut klar, weil es ja nahtlos von „Wehen ziehen schon recht fies“ zu den Presswehen ging.
Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Geburt und ich weiß jetzt, dass mein Körper auch die letzten cm bis zur Geburt wunderbar alleine hinbekommt ohne Dammschnitt oder Wehentropf.
Zuletzt geändert von Jeanie am Mi 10. Sep 2014, 18:55, insgesamt 2-mal geändert.

Lottamarie

Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon Lottamarie » Mi 10. Sep 2014, 17:31

WOW was für ein schöner Geburtsbericht!! Das zu lesen macht mir echt soo viel Lust auf meine Geburt im Winter und eure kleine Maus hat einen ganz bezaubernden Namen. Herzlich Willkommen, Felicia :) :hearts:

Wie geht es deiner Verletzung? Spürt man/sieht man noch etwas oder schon merklich besser? Ich hoffe das heilt komplett aus und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Man sagt doch auch da an den Genitalien so eine gute Durchblutung vorherrscht Verletzungen besser und schneller heilen als z.B. am Arm. Ich wünsche es dir jedenfalls :) Es hört sich nämlich schmerzhaft an.

Vielen lieben Dank fürs Teilen :)

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brummel
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon brummel » Mi 10. Sep 2014, 18:08

Herzlichen Glückwunsch von Schnellgebärender zu Schnellgebärender. :grins:
So eine rasche Geburt ist schon eine besondere Herausforderung! Weniger körperlich als mental.

Danke für den wunderbaren Bericht! :rainbow:
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Jeanie
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon Jeanie » Mi 10. Sep 2014, 19:02

@brummel: ich habe gerade nochmal Deinen Bericht gelesen. Uhhh - da hatte ich schon das Nervenfattern bekommen. Wobei - unter der Geburt schaltet man ja glücklicherweise immer auch ein bischen auf Autopilot.
Ich lese öfters mal in studentmidwife.net-forum mit. Da gab es auch irgendwann mal eine Diskussion zu Sturzgeburten bei vorzeitiger Plazentalösung. Es ist wohl nicht selten, dass der Körper dann die Geburt sehr schnell zu Ende bringt. Schlaues Ding, unser Körper ;)
Man muss dann wohl nur ein Auge auf die Frau haben, da das Risiko einer postpartalen Blutung erhöht ist.

@Lottamarie: Danke für Deine Worte. Den Riss merke ich so gut wie gar nicht mehr. Da muss ich mich schon extrem blöd bewegen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es soooo schnell wieder gut ist. Meine Dammnaht hat noch nach vielen Wochen geschmerzt.

LG
jeanie
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weib1969h
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon weib1969h » Mi 10. Sep 2014, 20:31



:flower: :blume: :flower:

klasse, herzlichen glueckwunsch!
vielen dank fuer teilen :rosabrille:

Yvonne
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Wunschtochter 12/93 KH Wunschtochter 08/92 KH Kurzglück 07/14+12/15 HG 09/20 :candle:

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die eule
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon die eule » Mi 10. Sep 2014, 20:39

Hier auch eine Schnellgebärerin. :hallo: Ein schöner und rasanter Bericht, danke fürs Teilen! :rainbow: :princess: Ich hatte diese kurzen Wehen auch und das kam mir sehr komisch vor, aber anscheinend waren sie effektiv! :lol3:
*7/2010* die Große, HG
*6/2014* der Wilde, AG
*11/2017* die Verrückte, HG

Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
- George Bernard Shaw -

Louise Odier
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon Louise Odier » Mi 10. Sep 2014, 20:50

Danke für´s Teilen, ein schöner Bericht!
Ich fand auch im Vgl. Dammschnitt vs. Dammriss den Riss beim Verheilen und auch später beim Gefühl sehr viel angenehmer. Den Schnitt habe ich noch monatelang beim Sex gespürt, beim Riss hatte ich nicht solche Probleme.
Bild Bild Bild
Sohnemann 04/2008 GH
Zaubermaus 09/2011 HG
Sonnenschein 04/2015 HG

Hibbeltrine
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon Hibbeltrine » Mi 10. Sep 2014, 21:20

Herzlichen Glückwunsch und Danke fürs Teilen! Ein toller, kraftvoller und Mut machender Bericht! :hallo: :rainbow: :flagge:
- Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd (William Shakespeare) -

Es grüßt die Trine (Boardgrantlerin)

Emma 10/06, KH mit allen Schikanen
Linus, Sternenkind 04/13,
Magdalena 03/14 Hockergeburt, heilend

mimi
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Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon mimi » Mi 10. Sep 2014, 23:22

Wow,ganz schön spannend liest sich das! Habt ihr toll gemacht :)
Unsere dritte kam auch eine halbe Stunde bevor die grossen aufgewacht sind. Gut getimed :)
Bei uns übrigens auch Schnellgeburt ;)
Mädchen 3/10,GH
Junge 9/11,HG
Mädchen 5/13,AG
Junge 7/18,HG
Junge 1/21,KH

maia

Re: Felicia stürzt sich in die Welt

Beitragvon maia » Fr 12. Sep 2014, 17:07

:clap: :clap: :clap:
Herzlichen Glückwunsch!
:blume: :blume: :blume:


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