franziska

[ramona]

Geburtsbericht Franziska (52cm; 3840g; KU 35cm)

So, jetzt schreib ich noch mal einen Geburtsbericht, da mir der erste zu klinisch ist. Alles begann, no na, mit dem positiven Schwangerschaftstest, wobei ich, wie auch bei Johanna, schon vorher wusste das ich schwanger war, keine Ahnung woher. Es war einfach ein Gefühl. Kurz nach dem Test rief ich Karin an um sie zu fragen ob sie im August Zeit hat, denn sie sollte unsere Hebamme werden. Sie meinte, sie sei da normal auf Urlaub, aber sie überlegt es sich, ich soll mich in zwei Wochen noch mal melden. Die längsten zwei Wochen meines Lebens, kann ich nur sagen, aber sie hatte Zeit!
Zu diesem Zeitpunkt plante ich bereits eine Hausgeburt, mein Mann noch nicht, den musste ich erst noch überzeugen, was mir dann auch relativ schnell gelang. Er war zwar nicht sehr begeistert von meinem Plan, aber er stand voll und ganz hinter der Entscheidung und unterstützte mich wo er konnte. Jetzt im Nachhinein würde er für eine Geburt nicht mehr ins KH gehen, da er gesehen hat das es mir zu Hause viel besser ging, aber ich greife vor.
Karin und ich vereinbarten den ersten Termin für die 15. Woche und ich konnte es kaum erwarten mit ihr alles zu besprechen. Ungefähr zu der Zeit begann ich auch regelmäßig Yoga zu machen um meinen Rücken zu stärken, ich merkte aber recht schnell dass es mir allgemein besser ging wenn ich die Übungen gemacht hatte. Ich war dann richtig entspannt.
Die Schwangerschaft war genauso unkompliziert wie meine erste und ich fühlte mich bis zum Schluss fit, einzig das viele Wasser in den Beinen schränkte mich etwas ein. Alle 4 Wochen kam Karin und sah nach uns. Diese Treffen waren immer sehr angenehm und bestärkten mich in meiner Wahl.
Schließlich rückte die Geburt näher.
Am Donnerstag in der Früh begann der Schleimpfropf abzugehen und ich dachte nur, jetzt kann es nicht mehr lange dauern, denn bei Johanna ging er auch an einem Donnerstag ab und sie kam am Sonntag zur Welt. Meine Mama war an diesem Tag noch zu Besuch und ich sagte ihr sie soll doch heute bitte das Handy mitnehmen ins Schlafzimmer, weil ich denke es dauert nicht mehr lange. Am Abend ging ich dann ohne Wehen recht bald ins Bett, da ich ausgeschlafen sein wollte, sollt es doch losgehen.
Um 3 Uhr Morgens wurde ich das erste mal von einer Wehe geweckt, ich stand auf, ging aufs Klo und beschloss mich wieder hinzulegen um noch etwas zu schlafen, was nicht klappte da ich immer wieder von Wehen geweckt wurde, die ich im liegen kaum veratmen konnte. Ich stand also gegen 4 ganz leise auf um René und Johanna nicht zu wecken und ging ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch, doch auch im sitzen taten mir die Wehen nicht gut, deshalb ging ich in der Wohnung auf und ab und begann zusammenzuräumen und alles für die Geburt herzurichten, während ich zwischendurch immer wieder die Wehen veratmete.
Gegen 6 Uhr entschloss ich mich dazu René zu wecken und meine Eltern anzurufen damit sie Johanna abholen kommen. Schließlich rief ich auch Karin an, ich dachte zwar es dauert bestimmt noch etwas länger, aber ich war mir ganz sicher dass es losgeht.
Johanna wurde wach und war sehr anhänglich, wollte nur zu mir, von mir herumgetragen werden. Sie hat richtig gespürt dass da etwas passiert. Zum Glück kamen meine Eltern bald, denn herumtragen ging nicht mehr und zu René wollte sie in diesem Moment gar nicht.
Zeitgleich mit meinen Eltern um kurz nach 7 Uhr kam auch Karin und ich war froh sie zu sehen, denn die Wehen war schnell intensiver geworden und kamen in kürzeren Abständen, ich war sehr sicher das es nicht mehr lange dauern würde.
Karin bereitete ihre Sachen vor, machte ein kurzes CTG im stehen, dafür bin ich sehr dankbar, denn liegen war wirklich schrecklich für mich, das merkte ich 5 Minuten später bei der Muttermundkontrolle. Obwohl ich die Wehen im stehen die Wehen gut aushalten konnte, waren sie im liegen wirklich die Hölle. Der Muttermund war schon 8cm offen. Ich stand also wieder auf und ging weiter meine runden, blieb bei jeder Wehe zum veratmen stehen, Karin atmete mit, ich begann wie ein Pferd zu schnauben um meine Lippen zu entspannen, versuchte mein Becken zu kreisen und das alles half. Es war diesmal so einfach.
Irgendwann wurde der Druck nach unten immer größer und ich dachte ich teste mal den Gebärhocker. Ich saß noch nicht lange, da platzte die Fruchtblase und kurz darauf in einer oder zwei Presswehen war Franziska auch schon, ganz einfach schnell, unkompliziert und vor allem hatte ich kaum Schmerzen, das kannte ich von Johannas Geburt gar nicht. Sie fing sofort an zu brüllen und durchbrach damit die Stille die herrschte. Wahnsinn, ich konnte es noch gar nicht fassen.
Wir haben uns dann auf die Couch gelegt und ich hab sie gestillt. Nach einer halben Stunde fragte Karin ob ich mich nicht noch mal auf den Hocker setzen will, denn die Plazenta fehlt noch, nach der Geburt der Plazenta legten wir uns wieder hin und kuschelten. Karin blieb noch und erledigte Papierkram und fing an aufzuräumen, während wir uns beschnupperten. Irgendwann war ich dann duschen und legte mich mit Franziska ins Bett.
Am Nachmittag brachte meine Mama dann Johanna. Sie war so schüchtern traute sich erst gar nicht ins Zimmer und näherte sich ihrer kleinen Schwester sehr vorsichtig und zurückhaltend. Sie liebt sie seit dem ersten Tag, das merkt man an der Art wie sie mit ihr umgeht und ich denke umgekehrt ist es genauso, denn Franziska beginnt sofort zu lächeln wenn sie ihre große Schwester sieht.
Ich weiß gar nicht wieso ich diesen Bericht erst jetzt schreibe, denn Franziska ist doch schon 5 Monate alt. Ich denke ich brauchte einfach Zeit um das geschehene zu verarbeiten, zu begreifen wie wundervoll diese Geburt war, welches Glück ich hatte so etwas erleben zu dürfen.

[Axomonster]

Das klingt auch schon sehr viel schöner als bei Johanna.
Hach ich steh auf Hausgeburten

[Ardilla]

Schön, dass du nach dem Klinikmist eine wunderbare Hausgeburt erleben durftest

[ramona]

ja darüber freu ich mich auch am meisten, das es diesmal so geklappt hat wie ich das wollte

[Nyaah]

Hach, schön!! Das macht mir ja Mut für die nächste Geburt!