Wir unterhalten uns und das CTG zeigt keinerlei Wehen, mein Bauch sah allerdings anders aus und spannte sich immer wieder an ohne das ich etwas davon mit bekomme.
Also CTG wieder ab und S. fragt mich ob sie mal fühlen dürfe wie sich die Wehen auswirken, S. ist überrascht über den Druck der Wehen und hofft darauf das es diese Nacht los geht.
Wir verabscheiden uns und ich fahre nach Hause.
15.07.
In der Nacht werde ich immer wieder von Wehen geweckt, muss aufstehen und mich bewegen, das kenne ich schon von vielen anderen Nächten und Tagen bei denen mich S. (meine Hebamme) begleitete und so langsam kam Sorge auf das es wieder einer dieser Nächte wird die mich an meine Grenze bringen ohne das ich am Ende mit meinem Sohn belohnt werde.
Ich fühle bei jeder Wehen einen großen Druck habe aber das Gefühl das es nicht weiter geht und bin enttäuscht und frustriert, die Wehen werde ab da an auch immer schwächer und unregelmäßiger bis sie ganz verschwinden, ich lege mich wieder schlafen.
Am nächste morgen wache ich auf und meine Stimmung ist auf dem Tiefpunkt.
Ich mag nicht mehr, kann nicht mehr und habe große Sorge meinen Sohn nicht normal bekommen zu können, auf einmal schweben mir die ganzen Warnungen im Kopf herum "Ohne PDA kannst du kein Kind bekommen" "denk darann das du bei der 1. Geburt 38 Stunden in den Wehen lagst" usw.
Ich weine den kompletten morgen über vor lauter Angst, mein Mann ist völlig verzweifelt und überredet mich um 14 Uhr meine FÄ an zu rufen um einen US machen zu lassen.
Ich möchte erstmal alleine sein uns somit geht mein Mann mit unserer Tochter raus.
Ich rufe meine Mutter an um sie um Rat zu fragen, noch bevor sie bei mir ist habe ich 3 ordentliche Wehen.
Meine Mutter kommt zur Tür rein sieht mich und sagt "A. ruf doch bitte mal S. an, ich denke heute kommt endlich dein Sohn"
Sie war schon bei vielen Wehen dabei aber dieses mal war sie davon überzeugt, ich weigerte mich S. an zu rufen da sie sich wegen mir schon so viele Nächte um die Ohren geschlafen hatte und entschied mich erstmal für die Badewanne.
In der Badewanne wurden die Wehen deutlich kürzer und Schmerzärmer wenn auch nicht weniger, wieder Fehlalarm dachte ich mir und genau in diesem Augenblick klingelte mein Handy.
S. fragt wie es mir geht und ich schildere ihr die Lage, wir witzeln darüber das ich wärend den Wehen sprechen kann und das sich das gefälligst ändern soll.
Sie fragt mich ob sie sofort kommen soll oder ich sie sich Zeit lassen soll, ich entscheide mich für letzteres und meinte "Lass dir ordentlich Zeit, das wird heute nichts"
Ich muss nun einige Wehen verartmen, nicht wegen den Schmerzen sondern weil es mir schwer fällt zu atmen wenn sich mein bauch zusammen zieht, auch der Druck nach unten ist stark.
Ich spaziere immer noch fröhlich durchs Haus und staune mit meiner Mutter bei jeder Wehe wie sich mein Bauch verformt, sowas kannten wir beide noch nicht.
Plötzlich klopft es an der Tür, S. ist angekommen und hat alles für eine Geburt mit gebracht und begrüßt mich mti den Worten "Heute wird entbunden!" ich lache nur.
Nach der Untersuchung steht allerdings fest, heute wird wirklich entbunden Muttermund 5cm und ich weiß garnicht was ich sagen soll und schaue meine Mutter nur perplex an.
Als S. mit der Untersuchung fertig ist und ich mich bewege läuft etwas warmes meine Beine runter, S. tastet noch mal und sagt das es wohl ein hoher Blasensprung ist, die Vorblase steht noch.
Ich laufe umher aber von Fruchtwasser ist nichts mehr zu merken und wir überlegen ob es vielleicht doch kein Balsensprung war und ich rufe meinen Mann an das er sich Zeit lassen soll.
Kaum habe ich mein Handy weg gelegt kommt ein großer Schwall Fruchtwasser und vor lauter überraschung bekomme ich eine sehr schmerzhafte Wehe.
S. bekommt mich aber schnell wieder beruhigt und damit werden die Wehen wieder aushaltbar und ich kann mich wieder konzentrieren.
S. untersucht mich noch einmal stellt aber leider fest das J. sich immer wieder dreht und nicht richtig runter kommt trotz reichlich Turnen wärend der Wehen.
Sie entschließt sich wärend der Wehen mit zu helfen und nach wenigen Wehen meint sie "So er liegt nun richtig"
Ab da an geht es sehr sehr schnell.
Die Wehen kommen sehr häufig und ich brauche volle Konzentration richtig zu atmen, S. schlägt mir die Wanne vor und ich rufe meinen Mann an er solle kommen.
Die Wanne ist nicht mal 1/4 voll da steige ich schon rein, ich kann einfach nicht länger warten und der Druck wird immer größer.
Dank S. Worten kann ich weiterhin super entspannen und fühle mich trotz der kräftigen Wehen gut.
Die Wanne ist gerade mal 1/2 voll da überkommt mich die 1. wirklich schmerzhafte Wehe, S. sagt ich könne nun mit schieben.
Ich höre meinen Mann und meine Tochter draussen im Hof und rufe sie sollen rein kommen da muss ich plötzlich mit schieben. S. nimmt meine Hand und ich fühle Haare.
Ich bekomme Panik das mein Mann die Geburt verpassen könnte und ab da an wird es wirklich Schmerzhaft.
Ich verkrampfe und rufe nach meinem Mann der versucht unsere übermüdete Tochter zu beruhigen, plötzlich stehen beide an der Wanne und ich schreie wärend einer Presswehe und versuche gleichzeitig unsere besorgte Tochter zu beruhigen.
Also bringt mein Mann sie wieder raus zu meiner Mutter.
Ich muss nun kräftig pressen, bin überrascht und schockiert zu gleich von diesem gewaltigen Drang zu pressen, mein Körper arbeitet von alleine ich habe das Gefühl keine Kontrolle mehr zu haben.
Mein Mann hällt meine Hand, es ist so gut zu wissen das er da ist und ich merke wie alle Anspannung von mir fällt.
Ich entscheide mich aus der Wanne zu gehen wärend einer Wehenpause, mein Mann springt noch mal aus dem Bad.
Kaum kniehe ich vor der Wanne kommt die nächste Presswehe und mit dieser auch der komplette Kopf.
Ich höre meinen Mann wie er ins Bad kommt und ruft "A. der Kopf ist da, du hast es gleich geschafft" ich höre wie J. gluckst, einfach Wahnsinn, S. fragt mich ob ich den Kopf halten möchte aber ich schaffe es nicht mich vom Wannenrand los zu lassen.
Wärend der nächste Wehe kommen die Schultern die größer sind als erwartet und dann liegt er vor mir, mein Baby
In diesem Moment kommt unsere Tochter ins Bad uns strahl "Baby ist da", ich nehme J. in den Arm und sie kommt zu uns, ich halte J. und unsere Tochter im Arm, mein Mann hällt uns alle im Arm und so sitzen wir im Bad und weinen vor Glück.
S. hatte uns alleine gelassen und so genossen wir den Augenblick bis mein Mann auf stand und nach S. rief.
Ich saß mittlerweile in einer gewaltigen Blutlache die selbst mich erschreckte.
S. kam und nabelte J. ab und meinte das die Plazenta nun raus müsse, also stand ich auf und nach 2x pressen war sie da.
Nachdem Kühlakkus und einige Mittelchen nichts halfen musste S. eine Infusion legen, konnte die Blutung aber stoppen.
Danach war erstmal kuscheln drann und ich war sofort verliebt
J.ulius kam mit 3800g 53cm 36cm KU und riesigen Schultern auf die Welt
