Ungeplante Hausgeburt

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Büchergirl

Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Büchergirl » Mi 28. Nov 2012, 21:43

Sorry, bin erst dazu gekommen um dies mein Bericht zu tippen.
Bevor ich hier aufschreibe möchte ich erwähnen dass ich hörbehindert bin und meine Rechtschreibung leider sich zu wünschen übrig bleibt.
Wer es nicht erträgt jeden Tippteufel zu finden, man sollte bitte nicht weiterlesen ;)

Eigentlich sollte Emma am 26.01 zur Welt kommen. Aber es kam anders.
In der Nacht kurz vor halb vier morgens wollte ich auf der Toilette gehen. Nach dem Klobesuch ging ich wieder ins Bett. Ich merkte wie es in meinem Bauch "Blubb" machte. Ich war sofort hellwach und konnte nich tmehr schlafen. Ich dachte "Uh, was ist denn das?" Und merkte wie es aus meiner Scheide tropfte. Nochmal auf Klo um um prüfen ob das wirklich Fruchtblase ist.
4 Uhr morgens dann weckte ich meinem Freund mit den Worten "Ich glaube, die Fruchtblase ist geplatzt." Ich war sooo gespannt auf seine Reaktion und wurde enttäuscht, denn er nickte nur mit "Ja ok, schlafen wir weiter? Können ja erst die Hebamme anpiepen, wenn die Wehen sich eingesetzt haben." Licht ausgemacht. 5 Min später wieder an. "Na toll, ich kann nicht mehr schlafen." :lol3:
Wir beide haben gesurft, noch nach den Namen. Denn nur die erste Vorname stand fest aber den zweiten nicht.
5 Uhr dann "Du, melden wir uns bei Hebamme? Ich glaub es sind Wehen, in Abstand von 5 Min." Da find mein Freund an nervöser zu werden, denn wir haben die Tasche nicht eingepackt.
Toll vorbereitet sind wir, ne? :zahnlos:

Auf jeden Fall Hebamme angepiept und dann telefoniert. Sie käme wenn sie geduscht hat zum Wachwerden.
Ich konnte die Wehen aber gut ertragen.
Etwa eine Std. später war Hebamme bei uns. Ich sah sofort, dass ihre Haare geschnitten wurden. "Ein gutes Zeichen dass du mich noch erkennst.", meinte sie lachend.
Mich untersucht. Muttermund noch zu, etwa 2 Fingerbreit offen. (blöder Satz)
Dann mir natürliche Schmerzmittel gegeben. Gesagt dass ich viel trinken müsste und gegen Übelkeit auch was essen. "Melde dich wenn die Wehen stärker werden, aber ich glaube es dauert bis morgen noch."
Dann war sie weg. Sie wolle am Nachmittag wieder kommen.

Mein armer Freund Wolf war bereits nervös und fühlte sich einwenig hilflos aber wusste was er zu tun hatte. Wir waren Zuhause. Ich lag im Bett und veratme die Wehen weg. (Jetzt versteh ich wieso veratmen so wichtig ist. Ich dachte, ihr übertreibt. :panik: ). Wolf zwang mich was zu essen.
Problem aber: mir ging es so schlecht und ich musste mich erbrechen, hab nicht zum Klo geschafft sondern zum Badwanne. Na lecker.
So ging der Vormittag: 3 mal gekotzt, veratmen, Tee trinken (hilft echt gut), mich an Wärmeflasche geklammert (hilft auch gut) und eingedöst in Wehenpausen. Ich wollte nicht angefasst werden, denn es lenkte mich ab. Während Wehe war ich nicht ansprechbar.

So gegen 13 Uhr wurde es immer schmerzhafter. Da war ich langsam in meiner eigene Welt, nicht mehr bei sich. Ich wusste aber nicht, wann ich mich bei Hebamme melden sollte. Ich hab immer von meiner Mutter gesagt bekommen, dass es sehr schmerzhaft ist. Ich dachte also, die Wehen die ich grade habe, wären harmlos. Schmerzmittel half irgendwie nicht. Ich wollte dann in Badwanne. Wolf hat es bereit gemacht. Ging es gut. Aber nach 20 min musste Wolf sich bei Hebamme melden weil ich es nicht mehr ertragen konnte.
Etwa 30 min später war die Hebamme da und meinte zu den Blut in der Badwanne "oh das ist gut. Das bedeutet, dass der Muttermund offen ist." Das war mir von sowas egal. Ich litt. :haue:
Mich untersucht und meinte dann "Steh bitte auf."
Das war vllt schwierig, denn die Wehen kamen immer alle 2 Minuten etwa. Aber ich schaffte es und dachte "Scheiße ich muss nun ins Geburtshaus unter Schmerzen. Ich schaff es nicht." :hilfe:
Sie meinte, zur Geburtshaus schaffen wir nicht mehr. Ich war echt erleichtert.
Wolf dagegen antwortet mit "Was?". Auf die Frage ob er Handtücher und Eimer bereit stellen könnte sagte er nur zögernd "Äh ja äh äh hier äh."
Ich solle ins Schlafzimmer. Dann auf dem Bett schaffte ich nicht, ich ging dank der Wehe in die Knie vor dem Bett. Ich fand das so angenehm und sagte "So bleib ich." Kein Problem.
Da fingen die Presswehen an.
Ich merkte nun, wie stark die Schmerzen waren. Ich schrie, brüllte und wollte weinen. Ich wollte nicht mehr, es möge bitte vorbeikommen.
Was danach kam, war einfach nur unglaublich für mich. Erst als der Kopf raus war, ging es viel schnell. Wie aus der Pistole geschossen war Emma raus, hart auf dem Boden geknallt bevor Hebammen darauf reagieren konnten. Ging halt sehr schnell. Die Hebammen sagen noich wie schnell der Geburt war.
Ich sagte dann "Was? War das schon?" n mrgreen-dance

Es war irgendwie gruselig, Emma zum ersten Mal in live zu sehen. Irgendwie fremd für mich. Ich hörte Emmas ersten Schrei. Hebamme sagte ich war noch woanders und konnte deshalb nicht ganz realisieren.
Auf jeden Fall war Wolf gerührt und nahm Emma auf dem Arm, während ich genäht wurde.
Ich war nicht ganz gerissen, nur oben. Aber Hebamme meinte, damit es schön aussieht vernähen. Es wurde 5 mal gesrpitzt. DAS ist viel schlimmer als der Geburt. Ganz ehrlich! Autsch!
Aber ich bin soo stolz auf mich, ohne Schmerzmittel durchgestanden zu haben. Ich bin stolz eine Hausgeburt zu haben.
Ich verstehe Gill05 nun, wieso sie Hausgeburt so toll findet. :rosabrille:
Das war eine traumhafte Geburt. Viel schnell, weniger Schmerzen und und und. Bin begeistert.
Ich bin auch stolz, eine hübsche, wundervolle Tochter geboren zu haben. Ach, ich bin stolz auf alles.

Lustig war es, als 2 Nachbarn sich bei uns erkundigt haben ob es bei uns alles in Ordnung ist. Ich hab so gebrüllt sodass sie dachten, es wäre was schlimmes. Als Hebamme sagte, dass es eine Hausgeburt wäre, waren sie so geschockt, denn Hausgeburt ist nicht so üblich in dieser heutigen Zeit.

Ich hatte Angst dass Schwiegermutter sofort nach der Geburt bei uns sein würde, aber glücklicherweise blieben wir etwa eine Woche verschont von Besuche. Es war echt toll, eine freie Woche mit Emma zu haben. Sehr empfehlenswert.

Wenn ich nochmal schwanger werden sollte, wird es auch eine Hausgeburt sein. ich habe eine Nachbarin, die auch 2 geplante Hausgeburten hatte. Bin schwer begeistert!
Meine Meinung nun: Geburt ist stinknormal und ich verstehe nicht wieso man sofort ins Krankenhaus muss (es sei denn, es liegen Schwierigkeiten vor, z.B. Probleme beim gebären, oder Baby ist im Gefahr etc.) man kann zuhause machen und es ist weniger stressiger. Man kann machen was man will. Ach :wolke:

Antonia

Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Antonia » Mi 28. Nov 2012, 21:54

Ein toller Bericht- vielen dank fürs Teilen und ganz, ganz herzlichen Glückwunsch!!! :herzen: :rainbow: :rosabrille:
Schön zu lesen, dass du jetzt eine überzeugte Hausgeburtlerin bist!! :)

Kleene

Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Kleene » Mi 28. Nov 2012, 21:56

Erstmal: Alles Liebe und Gute zum Töchterchen!

Toller Geburtsbericht! Zeigt doch mal wieder, wie natürlich die Geburt eigentlich ist. :)

Wünsch dir und deiner kleinen Familie eine tolle Zeit!!

Lg,
Kleene :hausgeburt:

NIKE

Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon NIKE » Mi 28. Nov 2012, 22:25

Herzlichen Glückwunsch kleine Emma :rainbow: schöner Geburtsbericht :flagge:

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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Jorinde » Mi 28. Nov 2012, 22:31

Vor dem Bett kniend ... So hab ich das auch gemacht! ;-)

Toller Bericht - Vielen Dank fürs Teilen!

:hausgeburt:
Januarmädchen 2007 * Geburtshaus
Februarjunge 2012 * Alleingeburt
Dritter Topfkuchen im Ofen * Backzeitende Anfang August

Coaching für eine selbstbestimmte Schwangerschaft & Geburt: http://www.jobina.de

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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon mimi » Mi 28. Nov 2012, 23:11

Schöner Bericht, sehr humoristisch teilweise ;) Danke fürs Teilen!
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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon die eule » Mi 28. Nov 2012, 23:13

herzlichen glückwunsch :blume:
*7/2010* die Große, HG
*6/2014* der Wilde, AG
*11/2017* die Verrückte, HG

Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
- George Bernard Shaw -

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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Aggripina » Do 29. Nov 2012, 06:36

Herzlichen Glückwunsch :rainbow:
Aber eins verstehe ich nicht, war das nicht viel zu früh? Ich meine selbst heute wärst du ja erst in der 32. SSW, wenn geplant der 26.1. war?
L. * 10/08 krankenhaus-gemachte sek. Sectio
V. * 12/12 +01/13 Frühgeburt, Sectio mit T-Schnitt
J. * 23.05.2014 VBA2C bei der Hebamme

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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Ardilla » Do 29. Nov 2012, 06:46

Herzlichen Glückwunsch zu deiner Emma und einer tollen :hausgeburt:
:clap: :yeah: :wolke:
Julitochter * 2001 (ambulante Beleggeburt)
Februarkerlchen * 2005 (Hausgeburt mit KS beendet)
Julimädchen * 2011 (Hausgeburt)

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Re: Ungeplante Hausgeburt

Beitragvon Alva » Do 29. Nov 2012, 08:12

Herzlichen Glückwunsch! :blume:
Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Sterne, Blumen und Kinder.
Dante

Unser Stück vom Paradies:
Konstantin 17.5.2012 - abgebrochene Geburtshausgeburt
Felicitas 25.10.2014 - schnelle Alleingeburt


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