…Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…
Verfasst: Mi 19. Sep 2012, 15:59
Ich möchte euch gerne den Geburtsbericht meiner jungsten Tochter lesen lassen. es war eine so wunderschöne Hausgeburt
…Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…
H. Hesse
Wann beginnt Geburt?
Mit Beginn der Wehen? Mit einem Blasensprung? Mit Öffnung des Muttermundes?
Vielleicht aber auch schon früher?
Mit der Empfängnis? Ist es nicht die Geburt einer schwangeren Frau? Die Geburt einer Erwartung, die Geburt einer Hoffnung?
Vielleicht aber auch noch früher?
Mit dem Wunsch? Mit der Bereitschaft?
Oder vielleicht noch viel früher?
Wenn Seelen sich entschließen Mensch zu werden?
Mit der Erzählung von Mathea Elenas Geburt möchte ich irgendwo in der Mitte beginnen.
Die sehnsuchtsvolle, Herzensöffnende, getragene, Stimmung eines wundervollen Festes „weiser“ Frauen, war bereits von einer Erwartungshaltung zurückgedrängt worden. Ich konnte die Stimmung kaum noch in meinem Herzen finden- zu lange schien mir das Fest vergangen. Ich konnte nur mehr eine seltsam gelassene Ungeduld in mir wahrnehmen. Ich befand mich in einer gewissen Passivität wieder. Doch mit einem Mal nahm ich eine neue Empfindung wahr- der deutliche Wunsch aktiv zu werden. Ab der Geburt dieses Wunsches begann für mich auch die Geburt des realen, menschlichen Kindes.
Aktiv werden. Abschied nehmen von dem Zustand des Hülle seins.
Viele Möglichkeiten boten sich mir nicht an einem Sonntag- Abend. So waren Ingwertee, und das liebevolle Beisammensein mit meinem Mann, das Einzige worauf ich zurückgreifen konnte. Innig, liebevoll, vertraut, vertrauend.
Mehr wie im Traum als real konnte ich des Nachts die ersten Kontraktionen wahrnehmen. Aber noch schien alles wie ein zartes erwachendes Pflänzchen.
Morgens hatte ich das deutliche Bedürfnis nach Ruhe, anstatt der üblichen Routine mit den großen Kindern, das glücklicherweise mein Mann übernehmen konnte.
Nach einigen Überlegungen ob ES wohl nun soweit sein würde beschloss E. von der Arbeit zu Hause zu bleiben um – egal wie es kommen möge- einen Tag mit uns zu verbringen.
Es zog mich nach draußen in die Natur- ich wollte ihr nahe sein. Wir (E., meine Tochter und ich) unternahmen einen Spaziergang. Währendessen kamen die Kontraktionen in stärkerer Intensität, aber einer Unregelmäßigkeit die mich unzufrieden und unsicher machte. Ich konnte meinen Zustand nicht einschätzen. Würde ich heute dieses Kind bekommen?
Innehaltend -Halt suchend, meist an der vertrauten Schulter. „ Wo führt das hin?“
Mir war diese vermeintliche Unzuverlässigkeit der Kontraktionen schwer ertragbar. Ich wollte eine Entscheidung. Ich wollte ein „JA“.
Ein Bad sollte die erwünschte Klarheit bringen.
Da E. darauf bestand, unsere Hebamme zu informieren und ich inzwischen auch ein wenig blutigen Schleimabgang hatte gab ich ihr bescheid.
Als mich die angenehme Wärme des Wassers umgab bemerkte ich, dass die Würfel nun gefallen waren. Die Kontraktionen waren nun deutlicher in kürzeren Abständen wenn auch nicht schmerzhaft. Doch sie nahmen meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und ich begann bei jeder Welle wie ein Pferd zu schnauben. Es brachte eine unglaubliche Erleichterung.
Wie durch einen Nebel nahm ich das Geplauder meiner Tochter mit meinem Mann wahr. Es war an der Zeit etwas zu finden wo sie bleiben konnte. Ich konnte die Absprache zwischen E. und meiner Mutter hören, doch hatte keinerlei Interesse mehr daran.
Nachdem ich eine gute Stunde im Wasser verbrachte bemerkte ich eine Veränderung- Es kam mir vertraut vor. Das Gefühl, dass sich das Kind nun nach unten senkte und ich diesen Vorgang unterstützen wollte und konnte war mir zwar bekannt, aber auch jetzt merkte ich eine ungewöhnliche Sanftheit dahinter.
Es war an der Zeit E. zu informieren, dass A. jetzt bei der Nachbarin untergebracht werden müsse, wollte er bei der Geburt dabei sein.
Nachdem er wieder bei mir war merkte ich wie unruhig er war, ganz im Gegensatz zu mir. Er versuchte vergeblich die Hebamme erneut zu kontaktieren. Er musste ungemein erleichtert gewesen sein, als wenige Minuten später die Türglocke läutete und die Hebamme ankündigte.
Doch sie musste noch etwas holen und ich wusste, dass es jetzt galt zurückzuhalten.
Nach wenigen Minuten war sie da und ich konnte getrost mit zwei starken Wellen das Kind hinausschieben.
Ich spürte mein liebes Kind auf meiner Brust, die vertrauten und in solcher Seltenheit gerührten Augen meines geliebten Mannes auf uns ruhen und wusste, einer meiner größten Wünsche war ein Erfüllung gegangen.
Ich durfte in unserem zu Hause, im Beisein einer großartigen Hebamme und dem wundervollsten Mann einem Kind das Leben schenken.
Dank erfüllt mein Herz!
…Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…
H. Hesse
Wann beginnt Geburt?
Mit Beginn der Wehen? Mit einem Blasensprung? Mit Öffnung des Muttermundes?
Vielleicht aber auch schon früher?
Mit der Empfängnis? Ist es nicht die Geburt einer schwangeren Frau? Die Geburt einer Erwartung, die Geburt einer Hoffnung?
Vielleicht aber auch noch früher?
Mit dem Wunsch? Mit der Bereitschaft?
Oder vielleicht noch viel früher?
Wenn Seelen sich entschließen Mensch zu werden?
Mit der Erzählung von Mathea Elenas Geburt möchte ich irgendwo in der Mitte beginnen.
Die sehnsuchtsvolle, Herzensöffnende, getragene, Stimmung eines wundervollen Festes „weiser“ Frauen, war bereits von einer Erwartungshaltung zurückgedrängt worden. Ich konnte die Stimmung kaum noch in meinem Herzen finden- zu lange schien mir das Fest vergangen. Ich konnte nur mehr eine seltsam gelassene Ungeduld in mir wahrnehmen. Ich befand mich in einer gewissen Passivität wieder. Doch mit einem Mal nahm ich eine neue Empfindung wahr- der deutliche Wunsch aktiv zu werden. Ab der Geburt dieses Wunsches begann für mich auch die Geburt des realen, menschlichen Kindes.
Aktiv werden. Abschied nehmen von dem Zustand des Hülle seins.
Viele Möglichkeiten boten sich mir nicht an einem Sonntag- Abend. So waren Ingwertee, und das liebevolle Beisammensein mit meinem Mann, das Einzige worauf ich zurückgreifen konnte. Innig, liebevoll, vertraut, vertrauend.
Mehr wie im Traum als real konnte ich des Nachts die ersten Kontraktionen wahrnehmen. Aber noch schien alles wie ein zartes erwachendes Pflänzchen.
Morgens hatte ich das deutliche Bedürfnis nach Ruhe, anstatt der üblichen Routine mit den großen Kindern, das glücklicherweise mein Mann übernehmen konnte.
Nach einigen Überlegungen ob ES wohl nun soweit sein würde beschloss E. von der Arbeit zu Hause zu bleiben um – egal wie es kommen möge- einen Tag mit uns zu verbringen.
Es zog mich nach draußen in die Natur- ich wollte ihr nahe sein. Wir (E., meine Tochter und ich) unternahmen einen Spaziergang. Währendessen kamen die Kontraktionen in stärkerer Intensität, aber einer Unregelmäßigkeit die mich unzufrieden und unsicher machte. Ich konnte meinen Zustand nicht einschätzen. Würde ich heute dieses Kind bekommen?
Innehaltend -Halt suchend, meist an der vertrauten Schulter. „ Wo führt das hin?“
Mir war diese vermeintliche Unzuverlässigkeit der Kontraktionen schwer ertragbar. Ich wollte eine Entscheidung. Ich wollte ein „JA“.
Ein Bad sollte die erwünschte Klarheit bringen.
Da E. darauf bestand, unsere Hebamme zu informieren und ich inzwischen auch ein wenig blutigen Schleimabgang hatte gab ich ihr bescheid.
Als mich die angenehme Wärme des Wassers umgab bemerkte ich, dass die Würfel nun gefallen waren. Die Kontraktionen waren nun deutlicher in kürzeren Abständen wenn auch nicht schmerzhaft. Doch sie nahmen meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch und ich begann bei jeder Welle wie ein Pferd zu schnauben. Es brachte eine unglaubliche Erleichterung.
Wie durch einen Nebel nahm ich das Geplauder meiner Tochter mit meinem Mann wahr. Es war an der Zeit etwas zu finden wo sie bleiben konnte. Ich konnte die Absprache zwischen E. und meiner Mutter hören, doch hatte keinerlei Interesse mehr daran.
Nachdem ich eine gute Stunde im Wasser verbrachte bemerkte ich eine Veränderung- Es kam mir vertraut vor. Das Gefühl, dass sich das Kind nun nach unten senkte und ich diesen Vorgang unterstützen wollte und konnte war mir zwar bekannt, aber auch jetzt merkte ich eine ungewöhnliche Sanftheit dahinter.
Es war an der Zeit E. zu informieren, dass A. jetzt bei der Nachbarin untergebracht werden müsse, wollte er bei der Geburt dabei sein.
Nachdem er wieder bei mir war merkte ich wie unruhig er war, ganz im Gegensatz zu mir. Er versuchte vergeblich die Hebamme erneut zu kontaktieren. Er musste ungemein erleichtert gewesen sein, als wenige Minuten später die Türglocke läutete und die Hebamme ankündigte.
Doch sie musste noch etwas holen und ich wusste, dass es jetzt galt zurückzuhalten.
Nach wenigen Minuten war sie da und ich konnte getrost mit zwei starken Wellen das Kind hinausschieben.
Ich spürte mein liebes Kind auf meiner Brust, die vertrauten und in solcher Seltenheit gerührten Augen meines geliebten Mannes auf uns ruhen und wusste, einer meiner größten Wünsche war ein Erfüllung gegangen.
Ich durfte in unserem zu Hause, im Beisein einer großartigen Hebamme und dem wundervollsten Mann einem Kind das Leben schenken.
Dank erfüllt mein Herz!