Noch eine Zwillings-Hausgeburt 31.10.2010
Verfasst: So 1. Jul 2012, 21:24
Hallo,
auch ich möchte werdenden Zwillings-Mamas Mut zur Hausgeburt machen und stelle deshalb meinen Geburtsbericht vom alten Forum nochmal hier ein:
Vorab: Diese Schwangerschaft war wirklich ein großer Unterschied zu meinen beiden ersten. Der Bauch wuchs ab der 12. SSW sichtlich und ab der 30. Woche war ich schon sehr unbeweglich. Ich bin mit den ersten beiden auch bis ca. zur 32. SSW noch geritten, diesmal mochte ich das schon ab der 20. SSW nicht mehr. So ab der 33. SSW wurde es richtig beschwerlich, da ich dann plötzlich ziemlich viel Wasser eingelagert habe. Ich war immer gerne schwanger, konnte nie verstehen, dass es Frauen gab, die so jammerten, aber diesmal hatte auch ich am Ende keine Lust mehr und hoffte, dass die Babies sich etwas früher auf den Weg machen würden. Der errechnete Termin für die Geburt unserer Zwillinge war der 22.11.2010. Ich dachte immer so ab 3 Wochen vorher könnten sie ja kommen. Die erste Novemberwoche schien mir irgendwie perfekt, da da unsere beiden Großen auch zu Hause wären, weil Ferien sind. Als am 27.10.2010 (ET war der 23.10.) mein Neffe geboren wurde, war ich endgültig entspannt, weil ich schon Angst hatte, wir könnten noch am selben Tage entbinden.
Aaaalso: Am 31.10. morgens um 5.30 Uhr wachte ich auf, da es „untenrum“ irgendwie ganz warm wurde. Ich wusste gleich, ui, das ist ein Blasensprung. Ich bin dann auch gleich aufgestanden, irgendwie hätte ich nicht mehr schlafen können. Um 8.30 Uhr hab ich mal meine Hebamme angerufen und berichtet. Sie wollte an diesem Tag sowieso zur Vorsorge zu mir kommen und kündigte sich für nachmittags an, falls sich bei mir ändern sollte, sollte ich sie anrufen. Es änderte sich aber vorerst nix, Ich hatte schon gehofft, es geht jetzt gleich mit Wehen los (so war es bei meiner ersten Tochter), aber nix tat sich. Ich hab dann gegen Mittag meinen Mann mit den Kindern mal zum Spazieren gehen geschickt und ich hab mich in der Badewanne entspannt. Da fing es auch gleich an, ein bisschen zu ziehen. Irgendwann kamen die 3 wieder, die beiden Großen wollten auch mit in die Wanne und vorbei wars mit dem Ziehen. Nachmittags kam die Hebamme vorbei und sagte, es würde in den nächsten 24 Stunden sicher losgehen. Die Untersuchung bestätigte meinen Verdacht, dass sich unsere kleine Maus in den letzten 2-3 Tagen in Schädellage gedreht hatte, nachdem sie monatelang in meinem Bauch gesessen hatte. Damit hatte sie mir den Wunsch erfüllt, dass ich die Geburt wohl alleine machen durfte. Die Hebamme sagte, sie müsse mich nur nach der Geburt des führenden Sohns untersuchen, dass unser folgendes Mädchen auch weiter in Schädellage bliebe und nicht nochmal umkippte. Nachdem ich noch ein homöopathisches Mittel gespritzt bekam, das den Muttermund weicher machen sollte, fuhr sie wieder, ich sollte mich melden, wenn sich was tut. Gegen 17 Uhr saß ich auf meinem Gymnastikball vor unserem Kachelofen und dachte, dass das wohl heute nichts mehr werden würde. Aber der 1.11. (Allerheiligen) schien mir als Geburtstag gar nicht schön und ich war irgendwie genervt, dass sich nicht endlich was tat. Meine beiden großen Mädels hatten sich mittlerweile entschieden, bei Oma und Opa zu schlafen, deshalb fuhr Papa sie hin. Eigentlich hätte ich sie gerne dabei gehabt, aber ich merkte ja, dass das wohl nicht funktionieren würde. Um ca. 18 Uhr kam mein Mann wieder, aber ich schickte ihn raus auf die Straße, wo unsere benachbarten Freunde eine kleine Halloween-Party veranstalteten. Ich saß noch eine zeitlang vor dem Ofen und bin dann ins Bad in die Wanne gegangen. Dort gings dann auch ziemlich bald mit Wehen los. Bald waren sie ziemlich heftig, aber in total unregelmäßigen Abständen, mal 2 Minuten, mal 6 Minuten und ich hatte irgendwie keine Ahnung was das bedeutet. Vorsichtshalber rief ich bei der Hebamme an und erklärte ihr die Lage. Sie meinte dann auch, dass sie wohl lieber mal losfahren würde. Mein Mann kam zwischendrin mal zu mir und ich erzählte ihm, dass die Hebamme auf dem Weg sei. Er solle halt dann mit ihr reinkommen. Die Wehen waren nun auf dem Höchststand, aber in der Wanne war es für mich wie immer noch auszuhalten. Um 21.15 Uhr kam die Hebamme mit ihrer Hebammenschülerin, schaute kurz ins Bad zu mir und fragte, ob alles OK wäre. Ich nickte und sie ging ins Wohnzimmer. Dann spürte ich schon Pressdrang und ich konzentrierte mich darauf, diesmal schöööön langsam zu machen (die ersten beiden Geburten bin ich immer ein bisschen gerissen). Nach ein paar Wehen war der Kopf unseres Sohnes geboren und mit der nächsten war er dann da. Ich rief, dass sie nun kommen könnten und schaute auf die Uhr. Es war 21.33 Uhr. Mein Mann durfte seinen Sohn abnabeln, die Nabelschnur war schon auspulsiert. Ich übergab unseren Sohn an meinen Mann, der ihn dick einwickelte und dann mit ihm das Bad verließ. Die Hebamme untersuchte mich nun im Vierfüßler in der Wanne und das war das schlimmste an der ganzen Geburt. Unsere Tochter schwamm noch fröhlich in ihrer Fruchtblase und war noch nicht im entferntesten am Beckeneingang, deshalb musste sie ziemlich weit tasten, bis sie fühlte, dass der Kopf immer noch voranging. Sie fragte dann, ob sie nochmal gehen sollten, da kam schon die nächste Wehe. Ich spürte die Fruchtblase platzen und im nächsten Moment kam unsere Tochter schon im wahrsten Sinne des Wortes „herausgeschossen“. Ich bin total erschrocken, weil das so ohne Widerstand ging, konnte sie aber noch auffangen und hab sie dann aus dem Wasser geholt. Die Hebamme wurde gleich ganz hektisch und hat sie mir abgenommen. Sie war ganz weiß und hatte weder Puls noch Atmung. Der Puls kam aber gleich von alleine wieder und nach 2x anpumpen hat sie auch geatmet. Nach 3 Minuten war sie topfit. Die Hebamme meinte hinterher, sie hätte wohl einen Kreislaufzusammenbruch gehabt. Ich drücke es so aus: Ihr ist vor Schreck das Herz stehen geblieben. Sie wurde ja total überrumpelt. Mit 1 Presswehe platzte die Blase und sie legte den ganzen Weg durch den Geburtskanal zurück. Die arme Maus... Sie wurde um 21.42 Uhr geboren.
Die Maße unserer beiden Süßen waren:
Nico 48 cm, 2700 g, KU 34 cm
Jana 48 cm, 2200 g, Ku 32 cm.
Nach der Geburt fühlte ich mich topfit, gerissen bin ich diesmal nicht.
Aber nach ein paar Tagen gings mir richtig übel. Anscheinend hatte ich zum Ende der Schwangerschaft eine Gestose entwickelt, die sich nun fortführte bzw. jetzt erst richtig zum Vorschein kam. Wahrscheinlich war das auch der Grund für den vorzeitigen Blasensprung bei Nico 3 Wochen vor ET. Mein Körper konnte wohl nicht mehr, obwohl ich das nicht wirklich bemerkt habe. Dafür hinterher umso mehr, aber dank der guten Pflege von meiner Hebamme und meinem Mann gehts mir jetzt wieder gut.
Ich sage danke an meine Hebamme, die Vertrauen in mich hatte und mich in Ruhe gelassen hat, als ich das wollte, aber immer da war, wenn wir sie gebraucht haben.
auch ich möchte werdenden Zwillings-Mamas Mut zur Hausgeburt machen und stelle deshalb meinen Geburtsbericht vom alten Forum nochmal hier ein:
Vorab: Diese Schwangerschaft war wirklich ein großer Unterschied zu meinen beiden ersten. Der Bauch wuchs ab der 12. SSW sichtlich und ab der 30. Woche war ich schon sehr unbeweglich. Ich bin mit den ersten beiden auch bis ca. zur 32. SSW noch geritten, diesmal mochte ich das schon ab der 20. SSW nicht mehr. So ab der 33. SSW wurde es richtig beschwerlich, da ich dann plötzlich ziemlich viel Wasser eingelagert habe. Ich war immer gerne schwanger, konnte nie verstehen, dass es Frauen gab, die so jammerten, aber diesmal hatte auch ich am Ende keine Lust mehr und hoffte, dass die Babies sich etwas früher auf den Weg machen würden. Der errechnete Termin für die Geburt unserer Zwillinge war der 22.11.2010. Ich dachte immer so ab 3 Wochen vorher könnten sie ja kommen. Die erste Novemberwoche schien mir irgendwie perfekt, da da unsere beiden Großen auch zu Hause wären, weil Ferien sind. Als am 27.10.2010 (ET war der 23.10.) mein Neffe geboren wurde, war ich endgültig entspannt, weil ich schon Angst hatte, wir könnten noch am selben Tage entbinden.
Aaaalso: Am 31.10. morgens um 5.30 Uhr wachte ich auf, da es „untenrum“ irgendwie ganz warm wurde. Ich wusste gleich, ui, das ist ein Blasensprung. Ich bin dann auch gleich aufgestanden, irgendwie hätte ich nicht mehr schlafen können. Um 8.30 Uhr hab ich mal meine Hebamme angerufen und berichtet. Sie wollte an diesem Tag sowieso zur Vorsorge zu mir kommen und kündigte sich für nachmittags an, falls sich bei mir ändern sollte, sollte ich sie anrufen. Es änderte sich aber vorerst nix, Ich hatte schon gehofft, es geht jetzt gleich mit Wehen los (so war es bei meiner ersten Tochter), aber nix tat sich. Ich hab dann gegen Mittag meinen Mann mit den Kindern mal zum Spazieren gehen geschickt und ich hab mich in der Badewanne entspannt. Da fing es auch gleich an, ein bisschen zu ziehen. Irgendwann kamen die 3 wieder, die beiden Großen wollten auch mit in die Wanne und vorbei wars mit dem Ziehen. Nachmittags kam die Hebamme vorbei und sagte, es würde in den nächsten 24 Stunden sicher losgehen. Die Untersuchung bestätigte meinen Verdacht, dass sich unsere kleine Maus in den letzten 2-3 Tagen in Schädellage gedreht hatte, nachdem sie monatelang in meinem Bauch gesessen hatte. Damit hatte sie mir den Wunsch erfüllt, dass ich die Geburt wohl alleine machen durfte. Die Hebamme sagte, sie müsse mich nur nach der Geburt des führenden Sohns untersuchen, dass unser folgendes Mädchen auch weiter in Schädellage bliebe und nicht nochmal umkippte. Nachdem ich noch ein homöopathisches Mittel gespritzt bekam, das den Muttermund weicher machen sollte, fuhr sie wieder, ich sollte mich melden, wenn sich was tut. Gegen 17 Uhr saß ich auf meinem Gymnastikball vor unserem Kachelofen und dachte, dass das wohl heute nichts mehr werden würde. Aber der 1.11. (Allerheiligen) schien mir als Geburtstag gar nicht schön und ich war irgendwie genervt, dass sich nicht endlich was tat. Meine beiden großen Mädels hatten sich mittlerweile entschieden, bei Oma und Opa zu schlafen, deshalb fuhr Papa sie hin. Eigentlich hätte ich sie gerne dabei gehabt, aber ich merkte ja, dass das wohl nicht funktionieren würde. Um ca. 18 Uhr kam mein Mann wieder, aber ich schickte ihn raus auf die Straße, wo unsere benachbarten Freunde eine kleine Halloween-Party veranstalteten. Ich saß noch eine zeitlang vor dem Ofen und bin dann ins Bad in die Wanne gegangen. Dort gings dann auch ziemlich bald mit Wehen los. Bald waren sie ziemlich heftig, aber in total unregelmäßigen Abständen, mal 2 Minuten, mal 6 Minuten und ich hatte irgendwie keine Ahnung was das bedeutet. Vorsichtshalber rief ich bei der Hebamme an und erklärte ihr die Lage. Sie meinte dann auch, dass sie wohl lieber mal losfahren würde. Mein Mann kam zwischendrin mal zu mir und ich erzählte ihm, dass die Hebamme auf dem Weg sei. Er solle halt dann mit ihr reinkommen. Die Wehen waren nun auf dem Höchststand, aber in der Wanne war es für mich wie immer noch auszuhalten. Um 21.15 Uhr kam die Hebamme mit ihrer Hebammenschülerin, schaute kurz ins Bad zu mir und fragte, ob alles OK wäre. Ich nickte und sie ging ins Wohnzimmer. Dann spürte ich schon Pressdrang und ich konzentrierte mich darauf, diesmal schöööön langsam zu machen (die ersten beiden Geburten bin ich immer ein bisschen gerissen). Nach ein paar Wehen war der Kopf unseres Sohnes geboren und mit der nächsten war er dann da. Ich rief, dass sie nun kommen könnten und schaute auf die Uhr. Es war 21.33 Uhr. Mein Mann durfte seinen Sohn abnabeln, die Nabelschnur war schon auspulsiert. Ich übergab unseren Sohn an meinen Mann, der ihn dick einwickelte und dann mit ihm das Bad verließ. Die Hebamme untersuchte mich nun im Vierfüßler in der Wanne und das war das schlimmste an der ganzen Geburt. Unsere Tochter schwamm noch fröhlich in ihrer Fruchtblase und war noch nicht im entferntesten am Beckeneingang, deshalb musste sie ziemlich weit tasten, bis sie fühlte, dass der Kopf immer noch voranging. Sie fragte dann, ob sie nochmal gehen sollten, da kam schon die nächste Wehe. Ich spürte die Fruchtblase platzen und im nächsten Moment kam unsere Tochter schon im wahrsten Sinne des Wortes „herausgeschossen“. Ich bin total erschrocken, weil das so ohne Widerstand ging, konnte sie aber noch auffangen und hab sie dann aus dem Wasser geholt. Die Hebamme wurde gleich ganz hektisch und hat sie mir abgenommen. Sie war ganz weiß und hatte weder Puls noch Atmung. Der Puls kam aber gleich von alleine wieder und nach 2x anpumpen hat sie auch geatmet. Nach 3 Minuten war sie topfit. Die Hebamme meinte hinterher, sie hätte wohl einen Kreislaufzusammenbruch gehabt. Ich drücke es so aus: Ihr ist vor Schreck das Herz stehen geblieben. Sie wurde ja total überrumpelt. Mit 1 Presswehe platzte die Blase und sie legte den ganzen Weg durch den Geburtskanal zurück. Die arme Maus... Sie wurde um 21.42 Uhr geboren.
Die Maße unserer beiden Süßen waren:
Nico 48 cm, 2700 g, KU 34 cm
Jana 48 cm, 2200 g, Ku 32 cm.
Nach der Geburt fühlte ich mich topfit, gerissen bin ich diesmal nicht.
Aber nach ein paar Tagen gings mir richtig übel. Anscheinend hatte ich zum Ende der Schwangerschaft eine Gestose entwickelt, die sich nun fortführte bzw. jetzt erst richtig zum Vorschein kam. Wahrscheinlich war das auch der Grund für den vorzeitigen Blasensprung bei Nico 3 Wochen vor ET. Mein Körper konnte wohl nicht mehr, obwohl ich das nicht wirklich bemerkt habe. Dafür hinterher umso mehr, aber dank der guten Pflege von meiner Hebamme und meinem Mann gehts mir jetzt wieder gut.
Ich sage danke an meine Hebamme, die Vertrauen in mich hatte und mich in Ruhe gelassen hat, als ich das wollte, aber immer da war, wenn wir sie gebraucht haben.