Hausgeburt mit "Hindernissen"

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nosesoumaha

Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon nosesoumaha » Di 12. Jun 2012, 13:00

Zum ersten Mal erzähle ich die ganze Geschichte:

Hallo,

ich war nur für ein paar Stunden, nach ungeplanter Alleingeburt, auf Wunsch meines Mannes im KH.

Es war übel.

Ein: ich möchte jetzt aber nicht ins KH sondern in mein Bett hat mein Mann überhaupt nicht nachvollziehen können.

Die Geburt habe ich ihm erst zum Schluß mitgeteilt als ich Übergangs- und (danach) Preswehen hatte.

Die Geburt war ET plus14, eigeleitet mit Rizinus, rausgeprügeltes Kind auf Wunsch der Hebamme und des Ehemannes.

Naja, auf jeden Fall war die Geburt echt schön aber weiter geht`s:

Nachdem das Kind "draußen" war hat es nicht nur gejammert sondern sich auch vollhals beschwert wie mit ihr umgegangen wurde. Klar das ist verständlich (sehe oben). Ich habe mich ebenfalls beschwert. (Das war 2006) Ich wollte das (Einleiten) nicht und ich kann davor nur warnen. Ich war jung und naiv und ohne Unterstützung. Kurz vor ET war ich von meiner Umwelt einfach nur noch gestresst und genervt. Ich hatte Eiweiß im Urin und habe ein Infoblatt von der Hebamme für Gestosegefährdete Schwangere bekommen um meine Ernährung umzustellen. Sie hat mich au8ch gefragt ob ich Streß habe; was ich bejahte. (Von wem war ja klar)
Vor allem von meinem Mann der mir ins Gesicht sagte das er das Kind endlich im Arm halten will etc. pp.

Also habe ich den Notarzt angerufen der ...:

- nach über zwanzig Minuten erst kam

- zwischen meine Beine geschaut hat :baeh:

- mein Blut, trotz Binden, verteilte sich im Treppenhaus als Tropfen auf der Treppe, in meinen Klamotten und Schuhen (danke lieber Ehemann)

- mit Blaulicht ins KH fuhr

- und noch zwei andere Männer dabei hatte, es war so peinlich :blush:

- stark nach Alkohol und Pfefferminzbonbon roch

Im KH wurden wir (ich und das Baby) in den Kreissaal geschoben.

Zwei Hebammen und Hebammenschülerin, und andere Hebammen die neugierig glotzten kamen, waren mehr oder weniger da. Die absolute Metzgerhebamme drückt auf meinem Bauch und ich sage zu ihr das sie das lassen soll die Nachgeburt ist schon längst raus und ich will mich nur von der Ärztin untersuchen lassen. Kind liegt im Wärmebettchen, weils „besser so ist“, wegen der Temperaturregulierung und so blabla).

Die Ärztin untersucht mich sagt das alles okay ist und die Hebammenschülerin will das Nähzeug holen ist aber nicht notwendig. Tja, Alleingeburt halt. :dudu: Besser als KH. Ein Frühstück wollten die mir nicht geben haben aber noch eins gefunden.

Auf jeden Fall bin ich dann auf die Wöchnerinnenabteilung, mit Krankenschwestern, gekommen.

Drei-Bettzimmer, vollbesetzt
die Kinder, im Wechsel, nur am weinen; meins dann auch ab und zu von dem Geschrei der anderen wach geworden
Mittagessen miserabel
Mein Mann kommt mich besuchen und bringt Blumen mit. Aber nicht für mich sondern für die Krankenschwestern.
Ich kann nicht schlafen und mich nicht ausruhen, weil:

Handys ständig klingeln, simsen die ganze Zeit, Anlegen und dann kommen Männer rein, Geschreih der anderen Kinder durch die Wand hörbar, Zigarettenrauch der Besucher die auf dem riesen Balkon rauchten (natürlich nicht vor dem Fenster derer sie besuchten sondern „etwas weiter weg“ …)

Es war ekelhaft.

Dann kommt der Kinderarzt zur Visite und sie nehmen meine Kleine zur Untersuchung mit. Das hat ewig gedauert. Angeblich muß ich noch einen Tag bleiben wegen der U1 (& Blutabnahme). Das kann die aber voll vergessen. Ich habe den Schwestern gesagt das ich gehen möchte. Da sagte ich auch schon im Kreißsaal das das Ganze ambulant sein soll aber redet man mit den Leuten oder nicht es ist das Gleiche.
Ich sollte in vier Stunden mich bei den Krankenschwestern melden wegen Wickeln und so.

Nachmittags besuchte mich die Hebamme und entschuldigte sich.

Halb sieben Entlassung Frauenärtzin aus OP gekommen zur Untersuchung für mich um mich zu entlassen (sie hat es voll verstanden), gegen sieben Uhr zu Hause gewesen und soviel Streß gehabt. Unglaublich. Ich mußte mich erstmal entspannen.

Zur Alleingeburt kam es weil, :

die Hebamme ihr Handy ausgeschaltet hat und den Stecker ihres Telefons zog, laut Aussage der Hebamme, damit ihre Kinder mal in Ruhe schlafen können, weil ihr Telefon wohl ständig klingelt
ich den Rizinuscocktail getrunken habe und die Wehen ganz anders waren als sonst
Die Geburt empfand ich als: total doof, keinen Hormonflash, in ständiger Sorge um das Kind, ich fühlte mich total langweilig und alleingelassen, zum Schluß: Wehen im Minutentakt absolut schlecht zu veratmen und damit umzugehen (eine echte Qual)

Das Stillen war: langsamer als sonst in Gang gekommen, meine Kleine schlief manchmal ungewöhnlich lang (hoffentlich hatte sie nichts was sich in der Schlafphase regenerierte), Fazit: Einleiten ist absolut schlecht

Das Wochenbett: habe ich schön schöner erlebt, kein Hormon-kick und Verliebtheitsgefühle; nur kleine oder ab und zu, ich empfand die Hebamme als störend in unserer Stillbeziehung

Trotzdem eine Süße Kleine :knicks: die mein Leben bereichert und es gab auch positive Sachen die wir (ich und das Baby) uns einfach gemacht haben. :wolke:

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Myself
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon Myself » Di 12. Jun 2012, 13:58

danke für deinen bericht!
ich hab auch rizinus bekommen, das steht noch immer im kühlschrank. bin so froh dass ich es nicht getrunken hab und es bei et+12 doch noch von allein los ging. ich finde es fahrlässig wie unbekümmert immer mit irgendwas eingeleitet wird. und der notarzt und kh ist sowieso unter jeder kritik :kotz2: die hebamme wird doch mit deiner geburt irgendwann in den nächsten tagen/stunden gerechnet haben oder? da schaltet man nicht das telefon aus! als hebamme darf sie doch nie einfach das tel ausschalten... :red:
hoffe ihr konntet das alles gut verarbeiten! und das nächste mal schickst deinen mann allein ins kh^^
ps: den stress der einen zum schluss gemacht wird kenn ich nur zu gut...
Mai 2012: wunderschöne Hausgeburt im Geburtspool
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SaTe
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon SaTe » Mi 13. Jun 2012, 08:06

Hallo und Danke.

Ich kann mir beim Lesen nicht mal annähernd vorstellen wie du dich gefühlt haben musst.
Eine Hebamme die das Telefon ausmacht, ein Mann der es sicher gut meint aber leider nicht auf deinen Instinkt hört, ein volles KH und das alles nach einer Geburt.

Ich wünsche euch alles Gute nach diesem Erlebnis. Aber euch scheint es ja Gott sei Dank gut zu gehen. Und dass ihr alles was noch kommt selbstbestimmt und schön gemeinsam erleben dürft. :)
Grüße von SaTe

Theodor 06/11 ungeplante HG
Josephine 08/14 geplante HG
Friedrich 03/17 ungeplante AG

ehemaliges Mitglied 2

Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon ehemaliges Mitglied 2 » Mi 13. Jun 2012, 11:05

hört sich schrecklich an. :hilfe:
schade das dein Mann so gegen dich gearbeitet hat, anstatt hinter dir zu stehen!
und die Hebamme o.O. :blauge:

Sommerkind
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon Sommerkind » Mi 13. Jun 2012, 11:10

Das ist wirklich schrecklich!!! :red:

Was sagt denn dein Mann jetzt im Nachhinein dazu? War es dann für ihn auch schlimm? Oder würde er es wieder so machen?

Drück dich mal ganz fest :hug:
Julimädchen 2010 bei der Hebamme
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die eule
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon die eule » Mi 13. Jun 2012, 11:49

autsch. schade, dass du dein geburtserlebnis nicht so genießen konntest, wegen den fehlern und ängsten anderer. notarzt und kh: :red:. zu hebamme und mann fällt mir nix weiter ein...
*7/2010* die Große, HG
*6/2014* der Wilde, AG
*11/2017* die Verrückte, HG

Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
- George Bernard Shaw -

nosesoumaha

Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon nosesoumaha » Mi 13. Jun 2012, 13:11

Danke für eure Anteilnahme :hurra2:

Mein Mann ist immer noch der Meinung das sie einen Schaden hat, weil kein Fachpersonal anwesend war.

Was soll man da noch sagen. Er war auch total perplex als sie geboren wurde. So als ob das ein Ding der Unmöglichkeit wäre das ein Kind normal zu Welt kommt.

Übrigens hat er mir auch mal vorgeschlagen bei meiner ersten Tochter, im achten Monat, einen Kaiserschnitt zu machen wegen:

- das Kind kann jetzt schon überleben
- ich brauch mich nicht so abschleppen
- dem Bauch der noch riesig wird und bäh wie unästhetisch (hat er nicht direkt gesagt habe ich aber so verstanden)
- und die Ärzte würden das schon machen, heutzutage kein Problem

*Ist das nicht cool* :yeah: Ironie off.

Ich habe natürlich abgelehnt. Das hat er voll verstanden.

Soviel zu den Leuten.

Ich habe im Rockenschraub gelesen das Eiweiß im Blut auf Distress hinweist und eine Übertragung ist:

Distress:

- ist negativer Stress
- schwer die Balance zu halten
- führen diese Verspannungen zu Störung in der Energieversorgung ...
-maternal Distress ruft Toxikose hervor

usw
Also kein Wunder das ich nicht mehr "normal" denken konnte und eingeleitet habe.

book

Übertragung:
Frauen bei denen der GT schwer zu berechnen ist ... deren menstruelle Zyklen unregelmäßig und große Intervalle haben.

Das habe ich jedem (Frauenarzt , Hebamme, Ehemann) erzählt.

Und weiter:
Solche Zyklen gehen mit einer hypoplastischen Gebärmutter einher.
Hypoplasie
Unterentwicklung eines Organs, z.B. der Gebärmutter (Uterus)
Gefunden auf http://www.hebamme4u.net/lexikon/schwang
Hypoplasie

Keine Gebärmutterkrankheit im eigentlichen Sinn ist die durch mangelhafte Hormonbildung der Eierstöcke bedingte Unterentwicklung der Gebärmutter (Hypoplasie). Sie ist bei jungen Frauen häufig, die noch keine Kinder geboren haben. Im Vordergrund stehen heftige, manchmal unerträglich starke, krampfartige Schmerzen während der Menstruation (Dysmenorrhoe).
Gebärmutterkrankheiten
Das stimmt auch. Ich hatte immer starke Menstruationsschmerzen und habe am ersten Tag ein Schmerzmittel genommen.

Da habe ich mir wohl schon instinktiv die Geburtshelfer ausgesucht nur leider die Falschen.

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Ardilla
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon Ardilla » Mi 13. Jun 2012, 18:00

Para, das habe ich mich beim Lesen auch gefragt.
Julitochter * 2001 (ambulante Beleggeburt)
Februarkerlchen * 2005 (Hausgeburt mit KS beendet)
Julimädchen * 2011 (Hausgeburt)

Ferun

Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon Ferun » Mi 13. Jun 2012, 18:11

Was ist das denn für ein Sch...kerl?
Sorry, ist aber so. Wenn das meiner wäre, dann hätte ich dem längst gezeigt wo der Maurer das Loch gelassen hat :red:

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Nyaah
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Re: Hausgeburt mit "Hindernissen"

Beitragvon Nyaah » Mi 13. Jun 2012, 18:32

man.. grausig.. :heul:
Sympatisch, dein Mann... :pirat: wenn ich das jetzt mal so "sagen" darf..
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