am Mittwoch (31.10) erst, habe ich mich hier im Forum vorgestellt,
und hab mich super gefreut, dass hier ganz viele Mamis und Baldmamis sind, die Hausgeburten klasse finden!!
Mein erster Sohn (3) wurde schon zuhause geboren.
Ich muss dazu sagen, dass die Geburt meines Großen wirklich sehr intensiv war. Die Wehen waren über 9 Stunden sehr schmerzhaft, brauchten schon von Beginn an lange Töne beim Veratmen und viel viel Kraft. Noch dazu passierte alles von 21:00 abends bis genau 9:00 morgens - also die ganze Nacht durch. Ich war noch nie zuvor so an meine Grenzen gestoßen.
Doch nun sollte mein zweiter Sohn auch wieder in der eigenen Wohnung das Licht der Welt erblicken
Und das hat er jetzt auch...aber wie?
Es gibt eigentlich gar nicht so viel zu erzählen
Darum gebe ich die Geburt einfach mal in Zeitangaben wieder...Mein Mann und ich waren vorbereitet. Ich spürte schon den halben Tag (31.10.), dass es so weit sein müsste.
Hatte aber noch keinerlei Wehen als ich morgens aufgestanden bin. Der Tag verlief völlig ruhig, nichts passierte,
bis sich abends um 18:00 ein wenig vom Schleimpfropf löste. Juhuuu!
Bin dann erstmal in die Küche und hab mir einen riiiichtig starken Nelken-Zimt-Ingwer-Tee gebraut und den einen Liter relativ zügig getrunken.
Dann plötzlich um 21:00 hab ich leichte Wehen gespürt...sie wurden immer regelmäßiger, waren aber noch leicht.
Erst um 23:00 kamen die Wehen dann alle 2-3 Minuten und mussten schon recht gut veratmet werden, damit sie erträglich waren. Die Schmerzen hielten sich aber noch in Grenzen.
Um 23:30 waren die Wehen dann aber schon so stark, dass ich sie nur in knienender Haltung vor dem Bett und mit regelmäßigen Tönen beim Veratmen
gut einstecken konnte. Irgendwie kam mir die Intensität der Wehen aber 'gefährlich' vor. Also entschieden mein Mann und ich die Hebamme zu rufen.
Um 23:50 war meine Hebamme da...die Wehen waren innerhalb von 20 Minuten jetzt richtig stark geworden. Einmal musste ich mich zwischendurch übergeben.
An ein 'Im-Zimmer-herumlaufen' war nicht mehr zu denken. Meine Hebamme massierte während der Wehenpausen meine Oberschenkel, das tat unheimlich gut, da sich die Wehen vom Bauch bis runter zu den Knien erstreckten und unheimlich zogen.
Um 00:10 war mein Muttermund ca. 6cm offen, ich könnte also in einer Pause noch mal auf Klo gehen. Gesagt getan....ich fühlte zwar einen unglaublichen Druck, aber es kam rein gar nichts. Die Wehe die dann auf dem Klo sitzend ankam, war richtig böse
Mir war sofort klar, dass der Druck kein 'Müssen' war, sondern der Kopf des Babys sein muss. Aber so schnell?00:25 - Die Wehen zerrten an meinen Kräften und verursachten jetzt unglaubliche Schmerzen. Das Knien vor dem Bett war für mich die beste Position. Der Druck von Innen wurde immer mächtiger, alles drückte und ich hatte die Augen während der Wehen zusammengekniffen. Mein Mann lag auf dem Bett und hielt mir seine Hände hin, in die ich mich erbarmungslos hineinkrallte
Meine Hebamme ermutigte mich immer wieder, legte mir kalte Waschlappen auf den Nacken und ihre warmen Hände auf den Rücken.00:30 - Eine gewaltige Wehe kam angerauscht und ich schmiss meinen Kopf auf die Decke...es war unfassbar. Erst jetzt platze die Fruchtblase auf, die Schmerzen wurden noch intensiver, der Druck immer größer. Ich fühlte, dass ich jetzt mitdrücken konnte. Es würde nicht mehr lange dauern. Bei der nächsten Wehe würde ich alles geben, das war das Einzige was mir in diesem Moment in den Sinn kam...und ich freute mich auf einmal so unglaublich - an diesen Punkt wollte ich immer gelangen - endlich was tun zu können. Die Motivation stieg!
00:33 - Meine Hebi machte mir Mut und sagte in der nächsten Wehenpause: “Ruh dich kurz aus, kurze Pause. Der Kopf ist gleich draußen bei der nächsten Wehe! Du schaffst das!!!” - Irgendwie überkam mich in diesem Moment eine solche Freude, dass ich den Schmerz nicht mehr wahrnahm (jedenfalls während der Wehenpause nicht
)00:34 - Die nächste Wehe kam. Alles was ich denken konnte war: “DRÜCKEN!”. Meine Hebi presste mir heiße Wickel auf den Damm (für Kaffee war keine Zeit mehr). Dann war es so weit, die Wehe hatte ihren Höhepunkt erreicht und ich drücke wie eine Wahnsinnige mit.
Dann merkte ich eine kurze Erleichterung...der Kopf müsste geboren sein. Meine Hebi sagte: "Ja, der Kopf ist da!" Dann gab es 5 Sekunden Pause, danach sofort die nächste Hammerwehe. Ich merkte, dass meine Hebi das Köpfchen dreht. Danach gab es noch einmal einen wahnsinnigen Schmerz - das waren die Schultern...rutschten wieder etwas zurück.00:35 - Der Druck blieb da. Die Schmerzen waren unglaublich, aber ich spürte irgendwie, dass ich eine immense Kraft entwickelte...ich wollte dass es vorbei war, nichts mehr als das und ich schrie richtig laut auf - mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte und ich spürte förmlich, wie sich der kleine Körper meines Babys während der letzten Wehe hinaus in die Welt zwängte! Dann plumpste er schließlich in die Hände meiner Hebi und sie legte ihn sofort zwischen meinen Beinen unter mir ab. Wie er schrie...so süß. Ganz laut und verärgert! Ich fühlte mich in dem Moment überhaupt nicht schwach, richtig aufgedreht sogar. Endlich war er da!!! Ein unbeschreibliches Gefühl - besser als alles, was man sich überhaupt vorstellen kann! Ich sah ihn mir genau an, dann nahm ich ihn mir auf den Arm und küsste ihn und schmiegte ihn an mich ran...es war sooooo wunderschöööön!!!
Alsouuu...das war die Geburt meines zweiten Sohnes.
Im Grunde dauerte es von den schmerzhaften Wehen bis der Kleine dann da war nur 1 Stunde.
Ich kann gar nicht in Worte fassen wie glücklich ich bin
Es war einfach schön! Vor allem weil wir zuhause sein konnten, in unserer Umgebung, nur mit uns selbst und einer ganz wunderbaren Hebamme - einfach unvergesslich! Und ich bin der Überzeugung, dass diese allgemeine Unkompliziertheit und innere Ruhe - vor, während und nach der Geburt - (ohne KH, Medizin, unbekannte Menschen und Meinungen, etc.) nur so möglich sein konnte!
(P.S. - oder vll war das Geheimrezept der Extra-Starke Nelken-Tee ..uuuuhhhh
)Seid lieb umarmt
salli
Genießt die Kuschenzeit zu viert 
Vielen Dank für's teilen!
