
Die Kinder sind ausnahmsweise einmal früh im Bett und Traummann und ich beschließen einen entspannten Filmabend auf dem Sofa zu machen. Währenddessen bemerke ich wie mein Bauch immer wieder hart wird. Ein Blick auf die Uhr zeigt Abstände von ca 10-15 Minuten. Ich glaube zwar nicht, dass sich da tatsächlich schon die Geburt ankündigt, aber was man hat das hat man. Also beauftrage ich meinen Liebsten Platz für den Pool zu schaffen. Die Wehen nehmen an Kraft zu sind aber immer noch weit von Geburt entfernt. Ich denke mir, dass ich wohl in der 4. Schwangerschaft das erste Mal Bekanntschaft mit Senkwehen mache. Als alles soweit vorbereitet ist, will ich nochmal in die Wanne. Aber die Wehen verändern sich weder in die eine noch in die andere Richtung. Wir beschließen schlafen zu gehen. Die Wehen kommen unverändert die ganze Nacht durch, sehr unregelmäßig zwischen 10 und 30 Minuten. Zu wenig für Geburt zu viel für richtigen Schlaf.
ET-3
Ich bin hundemüde nach der durchwehten aber scheinbar völlig unnützen Nacht. Bei jedem Toilettengang hoffe ich auf eine Zeichnungsblutung oder den Schleimpfropf, werde aber enttäuscht. Ich wehe den ganzen Tag über unregelmäßig vor mich hin. Ich würde gerne Schlaf nachholen, aber am kräftigsten sind die Wehen im liegen oder sitzen. Stehen, laufen, treppensteigen lässt sie eher schwächer werden. Verdrehte Welt. Ich schaukeln trotzdem brav bei jeder Wehe das Becken und habe so wenigstens das Gefühl irgendwas sinnvolles zu tun.
ET-2
In dieser Nacht bekommen ich wenigstens fast 2 Stunden wehenfreien Schlaf, sonst bleibt aber alles unverändert. Leichte, unregelmäßige Wehen, aber nicht eine die sich nach Geburt anfühlt. Ich bin genervt und frustriert, versuche nach dem Mumu zu tasten, aber mit meinen kurzen Fingern habe ich keine Chance. Nicht das kleinste bißchen Schleim oder Blut ist in Sicht. Dann endlich gegen 4 Uhr am Morgen löst sich der SP. Es tut sich also doch was. Ich setze allmeine Hoffnungen auf den Vormittag, wenn alle Kinder aus dem Haus sind. Doch ab 8 sind die Wehen komplett weg. Ich habe zwar einen kräftigen Druck nach unten, watschel wie eine Ente und verliere im Minutentakt Urin, dass ich nurnoch mit Handtuch zwischen den Beinen rumlaufe, aber selbst im Liegen bin ich absolut wehenfrei.
Im Laufe des Nachmittags habe ich 3 oder 4 Wehen, die mich auch tatsächlich zum tönen bringen, mehr aber nicht. Erst gegen 19 Uhr beim Abendessen fängt es langsam wieder an. Sanft, unregelmäßig aber doch Wehen. Ich stelle mich innerlich auf die nächste schlaflose Nacht ein. Die große Tochter möchte dringend bei einer Freundin schlafen. Soll sie machen, mir ist das gerade nur Recht. Die Mitteltochter findet das unfair und in Erwartung einer unruhigen Nacht darf sie und Sohnemann bei den Großeltern schlafen. Gegen 9 sind Traummann und ich dann allein.
Ich knie im Schlafzimmer und vertöne Wehen. Immerhin stellt sich langsam eine Regelmäßigkeit von ca 7 Minuten ein. Irgendwann tun mir die Knie trotz Kissen weh und ich will ins Bett. Die Abstände werden sofort kürzer, die Wehen verlieren an Kraft. Mir egal ich bin müde und will schlafen. Ich schlafe tatsächlich ein. Eine Stunde später werde wach. Ich muss auf Klo. Kaum sitze ich kommt eine Wehe mit solcher wucht, dass ich nurnoch brüllen kann und mein Liebster angerannt kommt
Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Die Wehen ist überstanden. Ich springe auf und schmeiße mich meinen immernoch etwas verdatterten Mann an den Hals und lasse mich einfach fallen im Vertrauen, dass er mich schon halten wird. Im gleichen Moment überrollt mich die nächste Wehe mit solcher Wucht, dass mir schwarz vor Augen wird und ich Sterne sehe. Die Wehe scheint kein Ende zu nehmen und dann platzt die Fruchtblase. Mein Mann will mich loslassen und das Fruchtwasser aufwischen, aber da kommt schon die nächste Wehe und ich fühle wie der Kopf tiefer rutscht. Ich kann nicht mehr atmen, nichtmehr reden, zerre meinem Liebsten an den Schultern weil ich auf den Boden will und hoffe er versteht mich auch ohne Worte. Tut er. Eine Wehe im stehen, eine im knien zwei im Vierfüßler und der Kopf ist da. Dazwischen gibt es keine Pause, es reicht gerade noch zum Luft schnappen. Mit der nächsten Wehe rutscht der Rest hinterher. Mein Liebster reicht mir unser Baby, dass mich mit großen Augen ruhig ansieht und scheinbar auch etwas überrumpelt ob der Ereignisse der letzten 15 Minuten ist. Mit vereinten Kräften bekommen wir mich und unser Baby vom glitschigen Fußboden ins Bett. Mein Liebster ruft die Hebamme die 30 Minuten später pünktlich zur Geburt der Plazenta eintrifft.